Beethoven hat nur eine Oper geschrieben, und mit der hat sich lange herumgeplagt. Drei Anläufe hat er gebraucht, von Leonore 1 über Leonore 2 zum Fidelio. Die Oper ist reinster Beethoven, der ja auch in den Symphonien zu farbiger Dramatik tendiert und dabei hochpolitisch, fast schon jakobinisch, mit dem DragKing, der seinen schwer gefolterten Lover aus den Händen des priapischen Despoten rettet. Anders als der arme Schubert hat Beethoven bei diesem Singspiel auch ein Händchen für das Libretto gehabt, sodass es neben dem Freischütz, der Zauberflöte und den Meistersingern eine der wenigen Opern ist, die ich unbesehen jedem Klassikmuffel empfehlen würde. (Man beachte, alles deutsche Opern - je, 's ist wegen der Textverständlichkeit, man langweilt sich wirklich weniger schnell...)
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