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Mäggi schrieb am 7.8. 2002 um 13:32:20 Uhr über

Leitkultur

bin letztens auf der homepage des goethe-instituts von caracas gewesen, die haben keine startseite sondern eine leitseite. das wort hatte ich noch nie vorher gehört... nicht daß ich eine verfechterin von anglizismen wäre, aber zu einer sprach-weiterentwicklung gehören auch einflüsse von außen und austausch mit anderen sprachen, sonst ist die unveränderliche sprache ziemlich schnell tot.
tja, und dann hab ich mich gefragt, welches bild von der deutschen (leit-)kultur nach außen hin vermittelt wird. daß wir hier in deutschland keine leitkultur brauchen, schon klar, jeder sollte für sich selbst entscheiden können, welche lebens-, geschmacks- und kulturmaximen für ihn passend sind. aber leute in anderen ländern, kontinenten, die nur ungenügende informationen über deutschland haben, kriegen oft einen ganz seltsamen eindruck. reduzierte bilder, oktoberfest und adolf hitler. lederhosen und goethe. und das kotzt mich manchmal schon ganz schön an, weil ich, wenn ich sage, daß ich aus deutschland komme, auch reduziert werde. und genau weiß, daß meine persönliche kultur ein flickwerk ist, zwar mit einer deutschen basis, aber mit anderen versatzstücken en masse. und das leuten zu erklären, vielleicht noch in einer anderen sprache - schwierig. vielleicht mehr die kommunikation entwickeln, dann braucht man gar keine leitkultur mehr.


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