Der Ausdruck 'jemandem auf den Leim gehen' leitet sich von einem alten Handwerksbrauch ab: Buchbinder pflegten früher ihre Lehrburschen mindestens einmal im Verlauf der Ausbildung 'um Leim zu schicken', wobei sie skurrile Phantasiebezeichnungen verwendeten, die den solches einfordernden Lehrling in schimpfliche Bedrängnis brachte, etwas 'Reifenkleber', 'Rückenpaste', 'Textpatt' oder 'Bindesaft'. Der naive Lehrbursche, der solche Ausdrücke bei Kollegen oder in Geschäften vorbrachte, wurde oftmals mit Maulschellen (oder dem Rohrstock!) abgestraft, doch er hatte eine weitere Hürde auf dem Weg zur Gesellenschaft bestanden.
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