Leib

Ihr habt ihn mir genommen, meinen Leib! Ihr habt ihn benutzt, ihn getreten, geschlagen und vergewaltigt. Nun schäme ich mich für ihn, weil ihr ihn ungestraft benutzen konntet. Niemand hat mir geholfen. Schwamm drüber. Ich habe beschlossen, euch zu hassen, euch zu verachten, euch zu beherrschen. Ihr seid ohnehin alle gleich: das dumme, das saudumme Pack. Gesichtslos, austauschbar. Wer mich benutzt hat, ist egal, denn ihr seid einer wie der andere! Eure Probleme kümmern mich einen Dreck! Was interessiert mich, wieviel Sozialhilfe ihr kriegt, ob eure dämlichen Blagen die Hauptschule schaffen und ob ihr genug zu fressen habt? Wenn es nach mir ginge, würde ich euch alle ans Fließband stellen! Ich würde euch knechten - sechzehn Stunden täglich! Ich gebe euch die »Bild«, ich gebe euch »BigBrother«! Ich schaffe die Demokratie ab, denn das Volk hat eh nichts Vernünftiges zu sagen. Alles was ich will, ist Macht. Ich habe wenig Kontakt zu meinem Fleisch, zu meinem Leib, den ihr mir genommen habt. Das ist auch unerheblich: es gibt genug von euch Proles, die ich benutzen kann. Ich will nur ein paar von euch. Unwissenheit ist Stärke!