In tieferen bodenschichten, unter den in unserer gegend üblichen zwanzig zentimeter humus, leben recht unbekannte (zu unrecht muss man sagen) thiere, deren fortpflanzung und überhaupt gesamte existenz auf das vorkommen von schönem, fettem lehm angewiesen ist.
Die jungthiere graben sich gänge bis ca. einen halben meter unter die erdoberfläche und fallen nach erreichen der richtigen tiefe, die sie mit hilfe eines sonarähnlichen organs erspüren, in eine sogenannte vorbrandstarre. In diesem zustand können sie jahre, wahrscheinich sogar jahrzehnte verharren. Die forschung steht hier erst am anfang. Damit sie aus ihrer winterschlafähnlichen starre erwachen bedarf es großer hitze, die nur durch einen heftigen waldbrand erzeugt werden kann, eben der hitze, bei der auch lehm zu ton brennt. In der tiefen schicht, in der die lehminge ruhen kommt natürlich nur eine milde wärme an, die sie aus ihrer starre erweckt. Die jahre zuvor gegrabenen gänge sind längst verstopft. Durch die hitze brennt aber der fette lehm zu ton mit vielen rissen, durch die die lehminge nach oben ans licht kriechen und noch weitere, erstaunliche metamorphosen durchleben. Mehr davon später.
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