Was erwarte ich hier eigentlich? Jeden früh Frühstück. Süßfrühstücker, ja. Aber Frühstück ist nicht das-allein-Seligmachende. Es ist nur das Wasser in der Suppe. Aber wo ist die Substanz? Wo ist das Echte? Das Sinnstiftende?
Die Typen drehen sich im Kreis um ihr Scheißgeld. Naja, aber es ist ja für einen guten Zweck, preußische Arbeitsethik. Man fühlt sich seinen Arbeitnehmern verpflichtet, immerhin gibt man ihnen die Möglichkeit, sich ihre Brötchen selber zu verdienen. Aber ist das Erfüllung? Aufträge, Aufträge, Aufträge ranschaffen, es nimmt kein Ende. Das Leben zu erhalten als des Lebens Zweck? So eine Tristesse. Haben Sie mal ordentlich nachgedacht? Ich sitze da untem im klimatisierten, fensterlosen Raum manchmal. Die Server brausen, Fünfzehntausend Umdrehungen, RAID-Systeme. Kein Mensch will was davon wissen. Alle speichern nur ihre Word-Datei ab, drücken auf den Knopf, und es muß gehen. Nothing behind the window. Warum sollte man alles hinterfragen. Als okkulter Enabler unerkannt, ungesehen im Räderwerk sitzen, sich vom eigenen Atmen angeekelt fühlen.
Dann wieder Kettenschreiben, wofür? Für den Schein, den Schein zu wahren, zu erhalten. Und wofür den Schein? Für den nächsten Schein. Diplomschein, Doktorschein vielleicht noch, feiste Karriereträume, der bloßen Ablenkung halber. Drittens Ausbeuterdasein voller Loyalität, versteht sich. Leute-verstehen ist wohl das Wichtigste: Wir brauchen eine Lösung. Na klar, warten Sie, ich beute mal eben mein intellektuelles Kapital aus. Lösungen maßgeschneidert, mit Dokumentation, Pflichtenheft, versteht sich. Interessiert keine Sau, hauptsache, es läuft. Man ist nur Ressource, Keksdose: irgendwann leer.
Wo ist Nummer vier? Verschütt. Zwischen Bildschirmen eingeklemmt. Da war mal sowas wie Seelenmasse, jetzt sind nur noch zusammengezogene Gewebereste übrig, ausgedörrte. Atmenwirmalkräftigein. Schonmal den Sauerstoffkick verspürt? Ja, im Gebirge, da öffnet sich der Geist. Gerne, gerne: Auf ins Himalaya. Gleichbald.
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