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Lassie heißt eigentlich Donja* und ist das größte Collieweibchen, das ich je gesehen habe. Seine Besitzerin hat sie aus einer Tierauffangstation im bayrischen Wald geholt. Anfangs war auch alles ganz normal, bis Donja in klaren Vollmondnächten derartig zu heulen anfing, daß allen im Haus die Haare zu Berge standen. Und aus dem collietypischen Fell verschwanden mehr und mehr die Braunanteile und machten einem finsteren Grau Platz. Für einen Hütehund hat sie zudem eine extreme Jagdlust mit bluttriefendem Zerreißen der Kaninchenbeute. Und spätestens, als sie mit fast drei immer noch nicht geschlechtsreif war, ahnten die Halter etwas. Ein DNA–Test brachte Gewißheit: Donja ist zu einem Viertel Wolf. Da unten gibt es ja seit einiger Zeit wieder Wölfe, obwohl ich immer dachte, die seien in Gehege verbracht. Donjas Problem ist es nun, daß die Haltung von Wölfen bis herunter zu einem 25%igen Genanteil für Privatpersonen, besonders in städtischer Bebauung, verboten oder nur unter extrem strengen Auflagen gestattet ist. Dem Tierarzt haben sie den Mund mit einem Goldstück versiegelt und nun hoffen sie, daß der Grauanteil im Fell nicht fortschreitet. Niemand darf davon wissen, außer der verschworenen Gemeinde jener Hundegänger, die es wagen können, mit ihr ein Stück des Wegs zu gehen, als Rüden sind die meinen da ungefährdet. Und immer der running Gag, wenn wir Donja unbeobachtet begegnen, ich mich zu ihr runterknie, den Kopf an den ihren lege und zu heulen anfange, da macht sie dann sofort mit. Frauchen kriegt jedesmal eine rote Birne und ich fühle mich wieder wie Kevin Costner.
*Name geändert
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