...der arme verrückte berufsrevolutionär war auf dem weg ins landratsamt. er wollte dort das gewerbeamt aufuschen, um dort, sein gewerbe, den widerstand, in form der widerstandAG, zur anmeldung zu bringen. als er die langen gänge des landratsamt durchschritt mußte er dies gebückt durchführen, da er unmittelbar nach dem eintreten ins gebäude bemerkte, dass die decken zu niedrig waren. die herren des landratsamt, der landrat, erhoffte sich davon wohl, dass den besuchern sofort bewußt wurde, in was für einer erndiedrigenden lage sie sich befanden. dies vermochte den berufsrevolutionär aber nicht abzuschrecken, da ihm dieses szenario, aus seiner vorbereitung in form, der lektüre des prozesses von franz k., bereits bekannt war: unbeirrt schritt er weiter ein, in die tiefen des gebäudekomplexes. er passierte türen mit seltsamen aufschriften: katasteramt war an einer zu lesen, hier wurde wohl das gesammte grundeigentum archiviert. an einer weiteren tür fand er die aufschrift ausländeramt. wurden hier etwa die ganzen ausländer archiviert ? er könnte heute nicht sagen warum, aber unweigerlich nach dem lesen der aufschrift mußte er weinen, die ersten tränen seit vielen jahren. das letzte mal hatte er in wien geweint, er hatte um ein pferd getrauert, welches von einem kutscher mit einer peitsche gefoltert worden war. armer verrückter berufsrevolutionär..
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