Die Bezeichnung Ladenschwengel geht auf die oft sehr jungen Lehrkräfte zurück, deren einzige Aufgabe es in gutsituierten Kaufhäusern der vorletzten Jahrhundertwende war, ihren oft schlaksigen Körper in eng sitzende Anzüge zu pressen und hernach kaum verhohlen die meiste Zeit des Tages damit befasst zu sein, durch die Taschen dieser ersten Tuchhose ihr Jadeszepter zu kneten. Besonders Modehäuser setzten in den Zeiten vor der öffentlichen Durchbrechung aller erotischen Konventionen in der zeitgenössischen Modefotografie ganz gezielt auf die Reize dieser ansonsten als Bedienstete ohne jeden Geschäftsbereich agierenden Halbwüchsigen, die so manchem soignierten Lebemann, der pfeifend wie eine Hummel durch die Passagen der Metropolen lustwandelte, Grund zum Kauf eines weiteren Übergangspaletots geboten haben dürften.