Ich bin zu faul, die Tao-Klassiker zu lesen, denn Tao ist ja doch keins in diesen Schwarten;
Zu faul, daß ich die Sutras durchsehe, denn Tao ist auch von Ihnen keins zu erwarten.
Das Wesen des Tao ist leerer Raum, ein klares kühles Rund;
Aber was soll mir dieser leere Raum anders, als daß ich dastehe wie ein dummer Hund?
Zu faul bin ich zum Gedichtelesen, denn wenn ich aufhöre, ist mit den Gedichten ja doch sofort Schluss;
Zu faul zum Spielen auf dem Ch'in, weil Musik ja schon beim ersten Klang der Saite sterben muß.
Zu faul zum Weintrinken, denn hinter den Träumen des Trunkenen glänzt's von Seen und Flüssen;
Zu faul zum Schachspielen, wo die Spieler ausser auf die Bauern auch auf die anderen Figuren aufpassen müssen:
Zu faul, um auszublicken nach Hügeln und Bächen; denn ich habe der Bilder genug in meines Herzens Portalen;
Zu faul um hinauszugehn zum Wind und zum Mond, denn in meiner Brust seht ihr die Insel der Unsterblichkeit strahlen;
Zu faul, um der Welt zu dienen, denn in mir ist mein Haus und der Besitz, an dem ich hänge;
Zu faul, um den Gang der Jahreszeiten anzusehen, denn in mir ist himmlisches Schaugepränge.
Kiefern mögen fallen, der Fels mag verwittern; aber ich bleibe immer der ich bin.
Ist es also nicht ziemlich, daß ich dich nenne: Haus des Müßiggangs?
Po Yüchin
zitiert nach:»Weisheit des lächelnden Lebens«, Lin Yutang, rororo
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