Gattnau, k. Pfarrweiler mit 208 Einw., 21/2 St. von Tettnang, in einem kleinen Weinberg-Thälchen. Die Pfarrkirche zum h. Gall wurde 1788 auf Kosten der Großzehntherren neu erbaut, sie hat Fresko-Gemälde von Brugger. G. hat 1 Schule mit Schulhaus und 1 Schildwirthschaft. Zu der Pfarrei gehören sämmtliche Parzellen der Gemeinde und 3 Parzellen der Gemeinde Nonnenbach. Neben dem Pfarrer ist auch ein Kaplan in G. angestellt, ein zweiter Kaplan in der Pfarrei befindet sich zu Schleinsee. Das Patronat hatte von jeher der Landesherr. Die Pfarrei G. ist sehr alt und hatte einen großen Umfang, denn auch ein beträchtlicher Theil von der (Bayerischen) Gemeinde Nonnenhorn gehörte dazu, der aber schon 1616 zu Wasserburg kam. Einem alten Manuscript de origine Parochiae in Gattnau zufolge baute Marzell, ein Freund Willimars von Arbon, welcher den h. Gall bei sich aufnahm, im 7ten Jahrhundert eine Kapelle und Zelle zu G. und wurde der Verkündiger des Christenthums für die umliegenden Orte. Die Kaplanei wurde 1714 von Graf Anton v. Montfort und seiner Gemahlin, geb. Gräfin v. Thun, gestiftet. Die Benennung Gattnau wird von Gottes-Au hergeleitet. – Die 3 Höfe Döllen liegen ganz nahe an G., und können füglich dazu gerechnet werden.
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