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mcnep, am 13.6. 2006 um 03:35:57 Uhr
Kublai-Khan

Einer der bizarrsten Düfte des ohnehin vor keinem olfaktorischen Extremismus zurückschreckenden Parfumeurs Serge Lutens. Moschus in einer besonders schmutzigen, animalischen Spielart. In einem englischen ParfümForum drückte es mal jemand sinngemäß so aus: »Ich rieche daraus anders als die Schreiber vor mir nicht Kamele, Pferde oder Ziegen, sondern Kublai-Khan persönlich. Ein alter Wüstling, der in einem überheizten Zelt inmitten seines Harems sitzt.« Lutens hält das Angebot an diesem Duft künstlich knapp, er wird, anders als ein gutes Dutzend anderer Parfums (darunter das gleichfalls völlig abgedrehte 'Arabie', das sich als Selbstmordattentat in einem Gewürzsouk beschreiben lässt) fast nur im Pariser Stammhaus angeboten. Halbbekloppte Nasenjunkies zahlen daher bei Ebay ein Heidengeld für abgefüllte Testfläschchen, um dann zumeist bei Erhalt und Probenahme das schöngepuderte Näschen noch ein wenig krauser als gewöhnlich zu ziehen. Interessant, aber völlig pervers. Wer diese Schiene mag, ist mit dem leichter erhältlichen Kiehl's Musk Oil besser bedient.


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