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wuming schrieb am 30.11. 2009 um 22:13:42 Uhr über

Kritiker



Jörg Drews (* 26. August 1938 in Berlin; † 3. März 2009 in Bielefeld) war ein deutscher Literaturwissenschaftler und Literaturkritiker.
Leben [Bearbeiten]

Drews studierte Germanistik, Anglistik und Geschichte in Heidelberg, München und London und wurde 1966 mit einer Dissertation über Albert Ehrenstein promoviert. Danach wurde er Redakteur im Feuilleton bei der Süddeutschen Zeitung, wo er bis zuletzt hauptsächlich literaturkritische Artikel verfasste. 1973 wurde Drews auf eine Professur für Literaturkritik und Literatur des 20. Jahrhunderts an der Universität Bielefeld berufen. Seine Lehrtätigkeit setzte er auch nach seiner Emeritierung 2003 fort.

Bereits früh konzentrierte sich Drews’ Forschung auf das Werk des deutschen Schriftstellers Arno Schmidt (19141979). 1971 und 1972 lud er zu zwei Treffen von Schmidt-Lesern in Bargfeld ein, dem Wohn- und Wirkungsort Schmidts. Die Teilnehmer, die akribisch versuchten, Werke Arno Schmidts, vor allem dessen gerade erschienenes Monumentalwerk Zettels Traum zu enträtseln, bezeichneten sich selbstironisch alsArno-Schmidt-Dechiffrier-Syndikat“ und Drews schlug vor, eine Zeitschrift zum gegenseitigen Austausch zu gründen. Daraus ging der Bargfelder Bote hervor, der 1972 zum ersten Mal erschien. Drews fungierte bis zu seinem Tod als Herausgeber der Zeitschrift.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt von Drews war das Werk Johann Gottfried Seumes (1763–1810). 1995 gründete Drews die Johann-Gottfried-Seume-Gesellschaft zu Leipzig. Außerdem gab er die Werke und Briefe Seumes (drei Bände) im Deutschen Klassiker Verlag neu heraus. Weitere Schwerpunkte waren etwa die Arbeiten von James Joyce (1882–1941) und die deutsche Nachkriegsliteratur. 1996 konzipierte Drews eine Ausstellung zu Werner Kraft (1896–1991) im Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar. Zusammen mit anderen Forschern edierte er die Briefe von und an Garlieb Helwig Merkel (1769–1850), zu dessen Wirken er vom 21. bis 23. Februar 1997 ein Colloquium mit dem Titel Garlieb Merkels publizistische Aktivitäten im Kontext von Politik und Literaturkritik seiner Zeit veranstaltete. Seit 1977 gab Drews gemeinsam mit Klaus Ramm und Hartmut Geerken die Reihe Frühe Texte der Moderne heraus. In dieser Reihe werden die Werke wenig beachteter Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts neu herausgegeben.

Drews verfasste mehrere Artikel für Kindlers Literatur Lexikon und war Mitbegründer des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie, wo Dichter wie Ernst Jandl (1925–2000) und H. C. Artmann (19212000) in den Jahren 19782002 einmal jährlich aktuelle experimentelle Lyrik vortrugen. Außerdem war er seit 2002 Vorsitzender der Jury des renommierten Hörspielpreises der Kriegsblinden. Zeitweise war er Vorstandsmitglied des P.E.N-Zentrums Deutschland.

Am 3. März 2009 starb Drews im Alter von 70 Jahren an Herzversagen.[1]
Literatur [Bearbeiten]

* Sabine Kyora, Axel Dunker, Dirk Sangmeister (Hrsg.): Literatur ohne Kompromisse. ein buch für jörg drews. 2. Auflage. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2005, ISBN 3-89528-446-7.

Weblinks [Bearbeiten]

* Literatur von und über Jörg Drews im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Jörg Drews • PICA-Datensatz)
* Lehrstuhl Literaturkritik und Literatur des 20. Jahrhunderts an der Universität Bielefeld
* Herbert Wiesner: Der Blick ins Weite. Zum Tod des Literaturwissenschaftlers und Kritikers Jörg Drews. In: Süddeutsche Zeitung vom 5. März 2009.

Anmerkungen [Bearbeiten]

1. ↑ Herbert Wiesner, PEN zum Tod von Jörg Drews, Pressemitteilung vom 4. März 2009.

Personendaten
NAME Drews, Jörg
KURZBESCHREIBUNG deutscher Literaturwissenschaftler und Literaturkritiker
GEBURTSDATUM 26. August 1938
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 3. März 2009
STERBEORT Bielefeld
Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg_Drews“
Kategorien: Literaturwissenschaftler | Hochschullehrer (Universität Bielefeld) | Literaturkritik | Herausgeber | Autor | Literatur (Deutsch) | Deutscher | Geboren 1938 | Gestorben 2009 | Mann


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