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wuming schrieb am 13.3. 2003 um 15:28:40 Uhr über

Kriegsmaschine



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Gewerkschaftsbund ruft zu betrieblichen Protesten
(Arbeitsunterbrechungen) gegen den Krieg auf / ETUC
calls for work stoppages on 14th of March

Am 14. März soll europaweit demonstriert werden


Vor 10 Tagen hatte sich der Bundesausschuss Friedensratschlag mit der Bitte an die
Gewerkschaftsvorstände gewandt, für den 7. März zu betrieblichen Aktionen gegen den drohenden Krieg
aufzurufen. Der 7. März sollte es sein, weil an dem Tag Hans Blix zum - vorerst - letzten Mal einen Bericht im
UN-Sicherheitsbericht über die Waffeninspektionen abgeben wollte und die Kriegsgefahr immer größer
würde. (Der Brief ist weiter unten dokumentiert.)
Der Friedensratschlag war nicht die einzige Organisation, die sich dafür einsetzte. Zuvor schon hatten
manche Einzelgewerkschaften auf verschiedenen Ebenen sowie der DGB-Landesbezirk
Baden-Württemberg ähnliche Forderungen an ihre übergeordneten Gremien gestellt.
Am 7. März nun beschloss der EGB, dem Drängen der »Basis« nachzukommen und rief für den 14. März zu
einem europaweiten betrieblichen Protest auf. »Betriebliche Aktionen« heiß es in der deutschen Fassung;
»work stoppages« in der englischen Fassung. Letzteres bedeutet »Arbeitsunterbrechungen«.

Das entsprechende Schreiben aus Athen sowie eine weiter gehende Botschaft des DGB-Vorsitzenden Michael
Sommer vom selben Tag und die englische Pressemitteilung aus Brüssel lauten:


Im Wortlaut:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Exekutivkomitee des Europäischen Gewerkschaftsratsbundes hat in der heutigen Sitzung in Athen folgenden
einstimmigen Beschluss gefasst:

1.Der EGB ruft anlässlich der Sitzung des UN Sicherheitsrates für den 14. März 2003, 12.00 Uhr zu europaweiten
betrieblichen Aktionen für den Frieden auf.
2.Falls es vor dem 14.03.2003 zu einem unilateralen Beginn des Irak-Krieges kommen sollte, wird der
Lenkungsausschuss des EGB sofort zusammentreten und neu beschließen.
3.Der EGB unterstützt die Beteiligung der Gewerkschaften an der europaweiten Friedensbewegung zur
Verhinderung des Irak-Krieges.

So weit der Beschluss des EGB.

Nach der Verabredung im DGB-Bundesvorstand vom 04. März 2003 wird der GBV des DGB in seiner Sitzung am 10.
März 2003 einen Aufruf für den 14.03.2003 verabschieden.

Ich möchte euch bitten, diesen Beschluss des EGB in der gesamten Organisation bekannt zu machen und mit den
notwendigen Vorbereitungen für den 14. März 2003 zu beginnen.

Mit freundlichen Grüßen von Michael Sommer aus Athen

Wolfgang Jäger
(Bundesvorstandssekretär Vorstandsbereich Vorsitzender
Deutscher Gewerkschaftsbund Bundesvorstand)

ETUC calls for work stoppages on 14th of March

Brussels, 07/03/2003

The ETUC Executive Committee (EC) met in Athens the 6th and 7th of March 2003 and confirmed the opposition of the
trade unions to the war, and requests that all possible effort should be made to disarm Iraq without going to war. To
support this request, the EC has launched an appeal for work stoppages everywhere in Europe on the 14th of March at
midday.



Am 25. Februar schrieb der Bundesausschuss Friedensratschlag an die Vorstände der Gewerkschaften per e-mail
folgenden Brief:

An die
Vorstände der DGB-Gewerkschaften

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Kriegsgefahr im Nahen Osten ist keineswegs gebannt. Im Gegenteil: Der Irak-Krieg rückt immer näher. Auch die
großen und eindrucksvollen weltweiten Demonstrationen am 15 Februar haben die US-Regierung noch nicht zur
Umkehr gezwungen.

Deshalb müssen wir in unserem Kampf gegen den Krieg noch »einen Zahn zulegen«. Nach dem tollen Engagement, das
gerade auch von den Gewerkschaften getragen wurde, ist es unserer Meinung nach notwendig, den Protest unmittelbar
in die Betriebe und Verwaltungen zu tragen. Der DGB-Landesbezirk Baden-Württemberg hat z.B. dazu aufgerufen, über
eine Aktion »Fünf Mahnminuten« gegen den Krieg nachzudenken.

Wir meinen: Die Zeit hierfür ist gekommen. Am 7. März wird Hans Blix erneut im UN-Sicherheitsrat über den Fortgang
der Waffeninspektionen berichten. Danach werden die Beratungen einsetzen und es sieht ganz so aus, als wollten die
USA und Großbritannien danach zum Krieg blasen. Aus diesem Grund sollten die Mahnminuten an diesem 7. März
durchgeführt werden - überall im Land, vielleicht auch in Europa insgesamt. Unser Vorschlag: Am Freitag, den 7. März,
»Fünf vor Zwölf«.

In diesen fünf Minuten sollte die Arbeit ruhen, sollte der Verkehr auf den Straßen ruhen, sollten die Schüler ihren
Unterricht verlassen und sollten möglichst viele Menschen an zentralen Plätzen zusammenkommen, um ihrer
Antikriegs-Haltung Ausdruck zu verleihen.
Dies alles geht natürlich nicht ohne die Gewerkschaften, ohne die Vertrauensleute, ohne die Betriebs- und Personalräte.


Unsere Bitte aus der Friedensbewegung: Macht mit! Ergreift diese vielleicht letzte Chance, den Druck auf die
Kriegsallianz Washington/London so zu erhöhen, dass ein Krieg noch abgewendet werden kann. Wir werden bei
»grünem Licht« durch die Gewerkschaften im ganzen Land für diese Aktion werben.

Für den Bundesausschuss Friedensratschlag
Peter Strutynski, Kassel (Sprecher)
25. Februar 2003


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AG Friedensforschung an der Universität Kassel, Peter Strutynski, Nora-Platiel-Str. 5, 34109 Kassel, eMail: strutype@uni-kassel.de

Der EGB ruft anlässlich der Sitzung des UN Sicherheitsrates für den 14. März 2003 12.00 Uhr zu europaweiten
betrieblichen Aktionen für den Frieden auf.


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