Erst heute habe ich beim Gang um das etwa 1936 errichtete Kriegerdenkmal für irgendein Bataillon des 1. Weltkriegs gesehen, daß es zu allen anderen Scheußlichkeiten auch noch ganz oben eine Überschrift trägt: 'Dem deutschen Volke Ehre und Freiheit'. Bislang habe ich mich geweigert, wenn ich es zum Zwecke ihrer Darmentleerung mit meinen Hunden fast täglich umrundete, den Blick herauf zu den dort in plumper Basrelieftechnik dargestellten Soldaten zu lenken, die unversehrt und mit gereckten Bajonetten dem Grabe entsteigen, der nächsten Schlacht entgegen. Und dieses abstoßende Monument soll nun die Rückseite des neu zu errichtenden Kinderspielplatzes bilden. Man muß schon sehr blauäugig sein, um hierin eine Umwidmung zu sehen, Helm als Blumentopf, Schwert zu Pflugschar oder so. Eher steht zu befürchten, daß diesem Schandfleck, gegen dessen mehrfach geforderten Abriß sich die Düsseldorfer Konservativenfraktion stets vehement gewehrt hat, so wieder jene erzieherische Funktion zuwächst, die von den faschistischen Baumeistern auch intendiert war.
Es-ist-eine-Lust-zu-leben.
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