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voice recorder schrieb am 4.2. 2003 um 03:44:19 Uhr über

Krieg

tinationalen Konzerne zu kontrollieren oder die Streitkräfte, deren Autonomie stetig wächst. Es gibt keine Macht, die ihnen übergeordnet wäre. Entweder wartet man darauf, daß irgendein Universaistaat kommt,mit irgendeinem Oberhaupt an der Spitze, oder man hat endlich begriffen, daß im Zentrum nicht mehr ein Monarch von Gottes Gnaden steht, ein absoluter Monarch, sondern eine absolute Waffe. Nicht mehr eine politische Macht hat das Zentrum inne, sondern die Kapazität absoluter Vernichtung.

Zum einen stirbt der Staat ab, die Geschichte geht zuende; zum anderen herrscht ein Ausnahmezustand,der dem Augenblick absolute Gesetzeskraft verschafft.

Die Geschichte als ausgedehnte Zeit - Zeit,die andauert die eingeteilt und organisiert wird,die sich entfaltet - ' verschwindet zugunsten des Augenblicks,so als bestünde das Ende der Geschichte im Ende der Dauer-Sie verschwindet zugunsten einer sofortigen und schlagartigem Allgegenwärtigkeit. Und das ist zugleich das Nukleare. Die Augenblicklichkeit ist abhängig vom Zentrum, und das Zentrum ist nuklear. Die absolute Waffe, jene grosse wissenschaftliche Oberraschung von 1945, steht im Zentrum der politischen Debatten und löst sie zugleich auf.

Damit erhält die politische Debatte, wo man über alles verhandeln kann, -eine andere Dimension. Etwas. Unreduzierbares, lrreversibtes dringt in sie ein. Man kann um das Nukleare herum verhandeln, mit der absoluten Waffe kann man nicht verhandeln.

Das schlimmste an der absoluten Waffe, der atomaren Waffe ist, daß es sie gibt und gerade dadurch jede Diskussion über die gesellschaftliche Entwicklung zusammenbricht.

Das schlimmste ist nicht die atomare Exp.Iosion,sondern, wie du es irgendwo genannt hast, der atomare Glaube. Und trotzdem kann man beobachten, wie mit dem Ende des klassischen Krieges die lokalen Konflikte sich paradoxerweise verschärfen. Auf das Ende der Nationaistaa50

ten folgen die verschiedensten Erscheinungen von Kri hetzerei, von Archaismen und Terrorismen etc. Auf al len Ebenen treten sie wieder in Erscheinung, bis hin Staatsterrorismus, wie im Malwinenkrieg. Handelt es s dabei um ein Übergangsphänomen, oder um eine Umke rung, die mit dem Verschwinden der territorialen Abgrenzungen zusammenhängt?

Es handelt sich definitiv um eine Umkehrung. Ich gla man bewegt sich auf etwas Universales zu: Stadtunive sum, Universaistadt. Wenn auch heute noch das Abko men von Jalta gilt und es die beiden Blöcke von Ost u West gibt, wenn es auch die NATO, die SEATO, den schauer Pakt etc. gibt, so ist das alles meiner Ansich nach schon überholt durch eine Art Universalstaat, ei nen Staat im Reinzustand. Er ist Ergebnis des reinen Kriegs, d.h. der Intensität der Vernichtungsmittel. D mit sind kapitalistische und kommunistische Ideologien bereits überholt. Das Problem liegt nicht darin, daß e heute keine Konfrontation mehr gibt, sondern darin,d man tatsächlich nicht so sehr einem äußeren Feind ge genübersteht, als vielmehr einem inneren Feind: der genen Rüstung und der eigenen wissenschaftlichen M In Wirklichkeit sind sie es, die das Ende herbeiführen

Daß eine schlagartige Vernichtung möglich ist, läßt d Äbschreckungsstrategie ver£71ten. Wir treten jetzt in neue Phase ein, die sich charakterisieren ließe als »St gerung zum Äußersten«. Sie führt uns geradezu in di Apokatypse (die absolute Vernirhtung), es sei denn s würde schnell neue Jalta-Verhandlungen herbeiführe Ist diese Steigerung zum Äußersten etwas Neues?

»Steigerung zum Außersten«, »auf das Außerste geri tetes Bestreben« sind Ausdrücke von Clausewitz. Da bezeichnet er das Verhältnis, welches für ihn zwische Krieg und Politik besteht. Clausewitz ist ein Vertrete des politischen Kriegs. »Steigerung zum Außersten« deutet die Tendenz des Kriegs,alle Schranken niederz reißen. Ich habe vorhin gesagt, daß der Krieg in sein Vorber-eitung besteht - Befestigung der Stadt, Aufba



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