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Jenny schrieb am 1.6. 2004 um 16:20:09 Uhr über

Kreis

Ist ein Kreis nicht eine Ausgeburt der Perfektion? Ich meine, angenommen, man nimmt einen 'echten', runden Kreis, keinen, der aus noch so vielen Pixeln besteht. Überall der selbe Krümmungsgrad, hunderttausende von Berechnungen, die man damit anstellen kann, der immer selbe Abstand zur Mitte, die Abgeschlossenheit nach außen und dann diese Endlosigkeit in sich selbst ... kein Ende, aber auch kein Anfang.
Kreise haben auf die Menschen schon immer eine besondere Faszination ausgewirkt. Warum gibt es Teufelskreise, Kreidekreise, warum stellen sich die Leute bei manchen religiösen Ritualen im Kreis auf (früher vielleicht um ein Feuer), warum hat das Yin-Yang-Symbol Kreisform? Warum sehen Horoskope kreisförmig aus, Stonehenge ist auch kreisförmig angeordnet, von den vielen anderen Verwendungen eines Kreises in der Esoterik oder der Religion gar nicht zu sprechen. Von den unheimlich vielen mathematischen Verwendungen auch nicht, da würden jetzt einige abschalten.
An sich ist das Prinzip des Kreises gar nicht mal so unnatürlich. Wenn man Planeten betrachtet - sie 'versuchen' auch, Kugelform zu erlangen, d.h. Überall den gleichen Abstand der Oberfläche zum gedachten Kern zu haben. Aber ein Kreis ist im Gegensatz dazu zweidimensional, also sehr abstrakt und viel zu perfekt, um natürlich zu sein. Ich finde, gerade durch diese unnatürliche Perfektion ist ein Kreis das Symbol der Harmonie.


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