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Werni schrieb am 15.10. 2006 um 23:49:35 Uhr über

Krefeld

Ein altes Sprichwort sagt: »Es gibt Gute, Böse und Krefelder«. Jetzt weiß ich endlich, wo jenseits von Gut und Böse ist, nämlich in Krefeld.

Der Mann im Krefelder Stadtwappen trägt seinen Kopf unterm Arm. Das muss ein Symbol für die Krefelder Stadtverwaltung sein.

Das Krefelder Logo ist ein KR, das aussieht, wie zwei nach hinten kippende Gummibärchen. Das passt zur Krefelder Lokalpolitik, die von der CDU beherrscht wird. Aber auch die Sozen sind nicht viel besser.

Krefeld ist bekannt für seine Kultur: Dazu gehört die größte Straßenmodenschau der Welt. Das größte Dorf der Welt ist gar nicht überheblich. Kultur in Krefeld ist fast immer nur Kommerzkultur, wie besagte Modenschau, oder findet dort statt, wo man Kultur nie suchen würde. Ein Highlight ist das Folklorefestival im August, das nicht mehr von der Stadt veranstaltet wird. Deshalb ist es wahrscheinlich so toll.

Das Schönste an Krefeld sind seine grandiosen Bauwerke. Die Autobahnbrücke in Bockum, das Seidenweberhaus, das gläserne Pissoir auf dem Ostwall, der Behnisch-Bau und der »Querriegel«.

In Hagen wurde mal ein Hochhaus gesprengt. Daraus hat man ein Kulturereignis gemacht. Das sollte man auch in Krefeld machen. Objekte gibt es genug. Anfangen würde ich mit dem Behnisch-Bau, der steht sowieso nur sinnlos rum.

Krefeld hat eine Straßenbahn, die uralt ist, weil man verpennt hat, neue Wagen zu bestellen, auch wenn es gleich um die Ecke eine Waggonfabrik gibt. Schließlich gibt es in Krefeld 3000 Parkplätze und Blech auf den Straßen ist doch viel schöner. Krefeld hat ein wunderschönes altes Stadtbad, das vergammelt. Am liebsten hätte man dort ein weiteres Einkaufszentrum. Überhaupt soll in Krefeld jede freie Fläche mit einem Einkaufszentrum, einem Parkhaus oder einem Hotel zugebaut werden.

Krefeld hat kein Geld für Kultur, Soziales, ÖPNV. Dennoch werden Krefelds Straßen und Plätze ständig sinnlos umgebaut. Das Ergebnis ist dann scheußlicher als das, was vorher da war.

In Krefeld will man Kinder vor dem Autoverkehr schützen. Deshalb werden nicht die Autos in der Innenstadt reduziert und die Autofahrer in die Pflicht genommen. Stattdessen gibt es eine Aktion »Fairkehr«, die den Kindern zeigt, wie sie sich zu verhalten haben. Hierzu wurde mit viel Geld »Freddie Fair« kreiert, der nichts anderes ist als ein moderner Verkehrskasper. Peinlich, dass diese Aktion genauso heißt wie die Zeitschrift des VCD.

Gerne baut man auch Verkehrsberuhigungen und schafft sie anschließend wieder ab. Das Ganze passierte auf meiner Heimatstraße bereits mehrere Male abwechselnd.

Apropos Verkehr: Das Beste an Krefeld ist der Bahnhof, denn von hier aus fahren glücklicherweise noch Züge nach Köln, Duisburg und Düsseldorf. Auch nach Mönchengladbach, aber da will erst recht keiner hin.

Krefeld hat einen Fußballverein namens KFC Uerdingen. Dieser Verein spielt inzwischen glaub ich irgendwo in der Regionalliga. Es ist auch besser, wenn niemand weiß, dass Uerdingen in Krefeld liegt. Besser geht es da dem Eishockey. Wir haben schließlich den KEV. Der ist Hobby eines bekannten CDU-Politikers, und daher hat der auch eine tolle teure Arena bekommen. So was braucht man in Krefeld, weil andere es auch haben.

Das sagenhafte Atlantis liegt irgendwo im Ozean. Das sagenhafte Schilda muss in Krefeld liegen. Aber auch mit Atlantis hat Krefeld etwas gemeinsam. Es muss sehr schön gewesen sein, bevor es unterging.




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