Die Zeit der Suppen und Eintöpfe ist gekommen, und ich liebe eine kräftige Krautsuppe:
1 kleiner bis mittlerer Weisskrautkopf wird in Stücke so 2x2 oder 2x4, mundgerecht halt, geschnitten, und kommt in meinen großen 10-l-Eimer, den Riesenpott. Dazu 1 Packung Suppengrün (Karotten, Lauch, Sellerie - kleingeschnibbelt!), 1 kg Suppenfleisch vom Rind, möglichst mit Knochen, mit Wasser auffüllen, bis alles schön bedeckt ist, Herd auf volle Pulle. Gewürze: Piment, Zimt, Kümmel, Nelken, frischer Chili oder scharfe Pepperoni, soweit vorhanden - noch nicht salzen !
Wenn die Suppe kocht, empfiehlt es sich, den Schaum mit dem Schaumlöffel abzuschöpfen, das dauert ca. 10 min, weil er sich immer von neuem bildet. Geschmacklich ist der Schaum kein so großes Problem, aber die Suppe wird trüb und grau davon. Danach kann der Herd runtergeschaltet werden, die Suppe braucht nur noch leicht zu köcheln, bedarf nur noch gelegentlicher Beobachtung und Umrührung.
Nach ca. 1 h ist das Fleisch soweit durch, daß man es aus dem Topf angeln, und in Mundgerechte Stücke schnippeln kann. Jetzt wird nicht nur gewürzt und abgeschmeckt, sondern auch »gepimpt«:
1 Dose Ananas in Stücken - ich fange den Saft auf, die Stücke in die Suppe. In dem Saft verrühre ich ca. 1 EL Curry und 1/2 EL Rosenpaprika, 1/2 EL Ingwerpulver (frisch gerieben - ganz frischer, kleingeschnibbelter Ingwer ist natürlich noch besser !) ab in den Pott, feure noch 1-2 Gläser Mungobohnensprossen hinein, wer will, kann auch ein paar Kartöffelchen kleinschnibbeln - Reis oder Nudeln sind nicht empfehlenswert, weil sie viel zu viel Wasser aufsaugen, schnell matschig und gammelig werden. Wer wert auf diese Einlagen legt, sollte sie separat kochen und erst beim Servieren dazutun.
Die Suppe sollte jetzt noch 20-30 Minuten durchziehen - Kochtemperatur ist nicht mehr nötig, wenn man keine Kartoffeln reingetan hat.
Und jetzt kommt der Clou: Weisskraut ist nicht nur ungeheuer vitaminreich - sondern sehr stark antibiotisch. Von diesem Pott kann man ohne weiteres 4-5 Tage mampfen, er hält das aus auf dem Küchenherd - nur bei jedem Mampfen, also mindestens 1x täglich kurz aufkochen. Das Kraut, das bei den ersten Tellern noch leichten Biß hatte, wird immer weicher, der Geschmack der Suppe immer intensiver.
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