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Darf man den Koran so einfach in der Fußgängerzone verteilen? Ja, denn weder der Koran ist verboten noch die damit verbundene Religion. So konsequent zu sein und den Islam zu verbieten, traut sich aber niemand. Außerdem müsste man dann auch andere Religionen verbieten oder ihre Ausüber zumindest vom Verfassungsschutz beobachten lassen. Ich denke da an das Christentum. Das Christentum orientiert sich zwar primär am neuen Testament, das immerhin eine pazifistische Grundtendenz erkennen lässt, aber andererseits akzeptiert es das Alte Testamant, das ein ähnlich martialisches und faschistoides Machwerk ist wie der Koran, abgesehen davon, dass sich Islam und Christentum gemeinsam aufs Alte Testament beziehen. Und wenn im Iran etwa die Steinigung Homosexueller praktiziert wird, dann ist dies nicht dem Koran, sondern der Bibel geschuldet, in deren Namen über Jahrhunderte hinweg von Organisationen, die heute staatlich geduldet oder sogar gefördert werden, Völkermorde begangen wurden, ohne sich je dafür entschuldigt zu haben! Übrigens bezieht sich auch das Judentum auf das Alte Testament, da kommt es sogar her, aber das darf man ja schon gar nicht sagen. Immerhin dürfte die Aug-um-Auge-Zahn-um-Zahn-Mentalität allen Orientalen gemeinsam sein, und sie hat genau dort ihren Ursprung. Oder auch umgekehrt, denn (un)kulturelle Werke, sei es nun die Bibel, der Koran oder »Mein Kampf«, entstammen schließlich einem gewissen Zeitgeist, der nichts mit Transzendenz sondern allein mit weltlicher Machtgier zu tun hat.
Ich bin aber eigentlich dagegen solche Bücher zu verbieten. Allerdings sollten sie ähnlich wie »Mein Kampf« (wenn Hitler gewonnen hätte, gäbe es vielleicht wieder eine neue unangreifbare »Weltreligion«) zwingend mit einem Kommentar versehen werden.
Eine Gewissensfrage ist allerdings, was mit den halbfertigen Koranen geschieht, die jetzt nicht mehr weitergedruckt werden. Dürfen die in der blauen Tonne entsorgt werden oder gibt das Ärger?
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