Über die Weihnachtsfeiertage hat es Netflix wieder allen gezeigt. Auf rätselhafte Weise verändern sich rund um den Globus ganz normale Menschen und töten sich auf grausame Art selbst. Es scheint, als sähen sie kurz zuvor etwas, aber es bleibt unklar, was sie sehen. Entgehen kann dem Grauen nur, wer sich die Augen verbindet – so wie Hauptdarstellerin Sandra Bullock, die verzweifelt versucht, sich und ihre Kinder zu retten.
In nur sieben Tagen schauten weltweit 45 Millionen Menschen »Bird Box«, den neuesten Horrorschocker des Streamingdiensts aus den USA. Für einen so kurzen Zeitraum ein noch nie da gewesener Wert. Normalerweise genießt Netflix den Hype still, den seine Serien und Filme auslösen, Zuschauerzahlen nennt das Unternehmen nie. Doch diesmal machte es eine Ausnahme. Oder, andere Erklärung, der Konzern kann gute Nachrichten gebrauchen.
Denn so ambivalent wie die Netflix-Filme, so widersprüchlich ist auch die Geschichte des Konzerns. Netflix hat in kaum zehn Jahren die Art, wie wir Fernsehen und Filme schauen, revolutioniert – ein gewaltiger Erfolg. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Zur Erfolgsgeschichte von Netflix gehört auch eine dunkle Seite: Schulden. Und die offene Frage, wie der Konzern das Geld, das er sich für sein strahlendes Wachstum geborgt hat, zurückzahlen wird.
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