Ich lag heute am frühen Vormittag nackt am Baggersee, und die Sonne brannte bereits gnadenlos vom Himmel. Da fragte ich die unbekannte, ebenfalls nackte Frau, die sich unweit von mir eincremte: »Entschuldigen Sie, darf ich etwas von ihrem Sonnenöl haben? Ich bekomme so leicht Sonnenbrand.« Teils muß ich mich ja wegen meiner hellen Haut wirklich vor der Sonne in acht nehmen, teils fand ich es prickelnd, ein paar Worte mit dieser nackten, reifen und attraktiven Frau zu wechseln. Sie reichte mir mit einem »Gerne« die gelbe Plastikflasche. Es war, wie ich jetzt sah, ein Produkt auf Mandelölbasis aus dem Ökoladen. Beim Auftragen auf der Haut gefiel mir die angenehme Duftnote. Als ich ihr die Sonnencreme zurückgab, bedankte ich mich artig. Sie sagte »Bitte«, ohne zu lächeln. Ein junges Mädchen im Bikini schaute neugierig zu uns herüber, beugte sich aber sofort wiederüber ihr Buch, als ich ihren Blick erwiderte. Und das war eigentlich alles. Diese kleine Begebenheit ist eigentlich nicht der Rede wert und genauso unbedeutend wie das meiste, das unzählige Blasterautoren hier mit mehr oder weniger Eifer in die Tasten hauen. Als ich mich wieder angekleidet hatte und aufbrach, da ich trotz Sonnenöl Angst vor einem Sonnenbrand bekommen hatte, fiel kein Wort des Abschieds zwischen mir und der nackten reifen Frau.
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