Ob ein Konservatorium für humanistische Bildung vielleicht eine gute Idee wäre ? Ein- bis zweijährige Kurse in alten Sprachen, deutschsprachige Literatur und zumindest in Auswahl englische, französische, spanische, italienische Literatur, politischer Geschichte und Kulturgeschichte, Ideologieen und Ideologiekritik, Weltreligionen in den Grundzügen, Abendländische Philosophie: Logik, Dialektik, Rhethorik, Aesthetik, Musik, Zeichnen, ansprechender Sport (nicht dieser scolare Schwachsinn mit Balken, Reckstangen und Stopuhren) ... Auf einem Niveau, daß Abiturienten nicht überfordert, aber fordert. Als Institutsgebäude am besten so ein altes klassizistisches Gymnasium. Abschluß: Bachelor of Fine Arts (für die Bologneser Würste). Hälfte Vollzahler, Hälfte Stipendiaten, dh die Studiengebühr wird erlassen. Auswahl der Stipendiaten: Jährliche Aufnahmeprüfungen, zu denen alle Abiturienten ab Notendurchschnitt 1,5 und besser zugelassen sind. Die besten kriegen die Freiplätze. BaFöG ? Njet ! Bildung, die nicht sauer vom Munde abgespart und erarbeitet wird, taugt nicht viel, wie man an den BaFöG-Rittern allenthalben sieht. Soziale Mobilität als Paternoster, in den man nur einzusteigen braucht, funktioniert leider nur nach unten - nicht nach oben.
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