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wuming schrieb am 2.4. 2010 um 23:32:23 Uhr über

Komponist



Charles Mingus 1976 in Manhattan (New York)Charles Mingus (* 22. April 1922 in Nogales (US-Militärbasis), Arizona; † 5. Januar 1979 in Cuernavaca, Mexiko) war ein US-amerikanischer Jazz-Kontrabassist und gehört zu den bedeutenden Komponisten des modernen Jazz.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
1.1 Kindheit und Jugend
1.2 Anfänge in Los Angeles (1942-1950)
1.3 Erste Bands (1951-1955)
1.4 Das Entstehen des Charles Mingus-Sounds (1955-1960)
1.5 Die sechziger Jahre
1.6 Die Siebziger Jahre
1.7 Seine Persönlichkeit
2 Leistungen
2.1 Wirken als Komponist
2.2 Pflege des kompositorischen Werks
2.3 Anerkennungen und Preise
3 Kompositionen (Auswahl)
4 Aufnahmen (Auswahl)
4.1 Als Leader
4.2 Als Sideman
5 Literatur
6 Filme
7 Weblinks
8 Einzelnachweise


Leben [Bearbeiten]
Kindheit und Jugend [Bearbeiten]
Charles Mingus wurde am 22. April 1922 in der Grenzstadt Nogales geboren, wo sein Vater als Staff Sergeant der Armee diente. Auf Grund der schweren Krankheit der Mutter zog die Familie nach Los Angeles; Harriett Sophia Mingus-Philips starb am 3. Oktober an chronischer Herzmuskelentzündung. Die Wurzeln der Familie sind verzweigt; Mingus´ Mutter ist als Tochter eines Engländers und einer Chinesin 1888 in Texas geboren; Mingus´ Vater Charles, 1877 in North Carolina geboren, entstammte der flüchtigen Verbindung eines schwarzen Farmarbeiters mit einer schwedischen Dame. Er war zunächst Postangestellter und trat 1915 in die Armee ein. Charles Mingus Junior war wie sein Vater relativ hellhäutig und würde später alsMischlingbesonders sensibel auf die bis in die sechziger Jahre virulenten Rassenkonflikte reagieren.
Durch den frühen Verlust seiner Mutter wuchs Charles Mingus ziemlich vernachlässigt in Watts, einem afroamerikanisch geprägten Vorort von Los Angeles, auf; er lebte dort mit seinem Vater, seinen Schwestern Grace und Vivian und seiner StiefmutterMamie“ Carson, einer Halbindianerin aus South Carolina, die großen Einfluss auf den jungen Charles ausübte und auch ihre Vorlieben für klassische Musik (und Eiscreme) auf ihn übertrug. Als Sechsjähriger versuchte er sich zunächst an der Posaune und der Flöte.

Nachdem er als Neunjähriger im Radio Duke Ellingtons „East St. Louis Toodle-Oohörte, lernte er daraufhin zunächst Cello; da im Haushalt auch ein Klavier war und seine Schwester Unterricht erhielt, war er auch mit diesem Instrument vertraut. Mit der Stiefmutter besuchte er die ekstatischen, gospelgetränkten Gottesdienste der Holiness Church, die ihn tief beeindruckten. Schließlich lernte er den späteren Jazzposaunisten Britt Woodman kennen; der zwei Jahre Ältere nahm ihn zu einem Konzert des Duke Ellington Orchestra mit. Mingus erhielt in dieser Zeit Unterricht auf dem Cello von einem Hobbymusiker, der ihm jedoch weder Fingersätze noch Notenlesen beibrachte, sondern ihn hauptsächlich nach Gehör und Gefühl spielen ließ. Dennoch entwickelte Charles eine solche Fertigkeit, dass er mit seinen Schwestern im Trio klassische Konzerte spielen und im Orchester Los Angeles Junior Philharmonic mitspielen konnte. Als Halbwüchsiger entwickelte er nun seine Identität alsstolzer Schwarzer“; gleichzeitig interessierte er sich fürweißeMusik, hörte Richard Strauss, Debussy und Ravel.

Sein Freund Buddy Collette wies ihn 1938 darauf hin, dass die Schulband keinen Cellisten, sondern einen Bassisten brauchte und vermittelte ihm Unterricht bei Red Callender; außerdem nahm Mingus Klavierstunden und bildete sich in Musiktheorie, besonders in Harmonielehre weiter. In diese Zeit fällt die Entstehung des GedichtsThe Chill of Death“, das er damals auch vertont,[1] sowie der Komposition „Half-Mast Inhibition“[2] . Den Sommer 1939 verbringt er in San Francisco, wo er den Maler Farwell Taylor kennenlernt, dem er später sein „Far Wells Mill Valley“[3] widmen sollte; dieser machte ihn mit Karma-Yoga vertraut und ermutigte ihn, auch als Komponist zu arbeiten. In seinem letzten Schuljahr 1940 tritt Mingus mit der Al Adams band auf, in der damals auch Dexter Gordon, Chico Hamilton, Jack Kelso und Ernie Royal spielten. Als Solist eiferte er dem Ellington-Bassisten Jimmy Blanton nach. Mingus´ Vater will, dass Charlie in den Postdienst eintritt; um dies zu verhindern, gab er vor, die Aufnahmeprüfung nicht bestanden zu haben und schlug sich dann als Musiker durch; am 20. August 1941 trat er in Los Angeles mit Barney Bigard auf, das ihm eine eines erste Zeitungsnotiz einbrachte.[4]

Anfänge in Los Angeles (1942-1950) [Bearbeiten]
Ab 1942 hatte er Stunden bei dem ehemaligen ersten Bassisten der New Yorker Philharmoniker Hermann Rheinshagen Bass-Unterricht. Er entwickelte sich schnell zu einem Top-Bassisten und spielte zunächst Anfang der 1940er Jahre mit lokalen Bands, die auch durchreisende Musiker wie Roy Eldridge begleiteten. Lloyd Reese unterrichtete ihn in den Grundlagen der Harmonielehre und er schrieb erste Stücke und auch Kompositionsteile für Dimitri Tiomkin. Ab 1940 hatte er gelegentliche Engagements bei Lee Young; auch jammte er einmal mit Art Tatum.[5] 1942 war er für kurze Zeit in der Band von Louis Armstrong; er spielte auch mit Illinois Jacquet, während er sich am Los Angeles City College musikalisch weiterbildete.

1944 heiratete er Camilla Jeanne Gross; die Ehe hielt bis 1947. 1944 arbeitete er in Long Beach mit dem Trio Strings and Keys; Um 1945/46 machte sich Mingus vor allem als Studiomusiker einen Namen, u.a bei Aufnahmen von Dinah Washington und der All-Star Band von Lucky Thompson; 1945 kam es zu ersten Aufnahmen unter eigenem Namen. Seine Ehe ging in die Brüche; Mingus nahm einen vorübergehenden Job bei der Post in San Francisco an.

1947 kehrte Mingus nach LA zurück und versuchte seine KompositionThe Chill of Death“ unterzubringen.[6] Fast das ganze Jahr 1947 und Anfang 1948 spielte er bei Lionel Hampton, für den er auch arrangierte und mit ihm seine KompositionMingus Fingus“ einspielte.
Ich hoffe, es wird nicht länger für einen Musiker notwendig sein, auf einem Schlagzeug auf und ab zu springen oder auf der Bühne zu tanzen, um auf sein Talent aufmerksam zu machen, beklagt er sich in einem Leserbrief an den Down Beat über diese Zeit.[7] In der Zeit bei Hampton kam es auch zu Begegnungen mit Billie Holiday und Benny Goodman, die er an der Ostküste begleitete.[8]

Anschließend spielte er mit Red Callender im Pastel Sextet und als Baron Mingus (ein Spitzname, den er sich selbst zulegte[9] als Verbeugung vor dem Duke Ellington) mit eigenen Bands. Außerdem arbeitete er mit Billie Holiday, für die er „Eclipse“ schrieb. 1949 entstanden zwar Aufnahmen von Baron Mingus and his Rhythm; er konnte er nicht mehr von der Musik leben und arbeitete daher vorübergehend bei der Post, diesmal in Vollzeit-Stellung.[10]. Ab dem Frühjahr 1950 spielte er im Trio von Red Norvo, in dessen Trio mit dem Gitarristen Tal Farlow er spielte. Sie nahmen 1950/51 Material in drei Sessions in Hollywood und Chicago auf, das auf dem Savoy-Album Move! erschien. Im März 1951 traten sie drei Wochen im Black Hawk in San Francisco auf. Bei Fernsehaufnahmen des Trios sollte Mingus wegen seiner Hautfarbe nicht mitwirken; daraufhin stieg er aus dem Trio aus, als Norvo ihn für eine Fernsehsendung in New York gegen einen weißen Bassisten austauschte.[11] Nach seiner Übersiedlung nach New York

Erste Bands (1951-1955) [Bearbeiten]
1951 kam es zur Zusammenarbeit mit Miles Davis und Charlie Parker, die er schon 1946 aus Los Angeles kannte - mit Davis war er damals eng befreundet[12]. Er heiratete am 2. April Celia Nielson, die bis 1958 bei ihm blieb. 1951 entstanden Duoaufnahmen mit dem Pianisten Spaulding Givens. Im Januar 1953 arbeitete er kurzzeitig bei Duke Ellington, der ihm nach einem heftigen Streit mit Juan Tizol die Kündigung nahelegte - als bequemere Lösung, denn das Problem Tizol wäre ihm bekannt und damit würde er fertig, so Ellington, Mingus scheine aber einen ganzen Sack neuer Tricks mitzubringen[13].

Im gleichen Jahr 1952 gründete Mingus zusammen mit Max Roach das erste musikereigene Label der 1950er Jahre, Debut Records. Das Management der Plattenfirma übernahm dabei seine Frau Celia. Auf Debut spielte er mit verschiedenen Bands, u.a mit Paul Bley, Hazel Scott, J. J. Johnson, Kai Winding, Lee Konitz sowie dem Sänger Jackie Paris und seinen verschiedenen ab 1953 gebildeten Jazzworkshop-Formationen. Nachdem er in den 1940er Jahren den Bebop gemieden hatte, organisierte er 1953 das legendäre „Massey-Hall-Konzertin Toronto mit Charlie Parker, Dizzy Gillespie, Bud Powell und Max Roach, das ebenfalls auf Debut erschien. Auf Grund verschiedener Schwierigkeiten (Vertriebsprobleme, Meinungsverschiedenheiten zwischen Mingus und Roach, und vor allem Nachforderungen der AFM, der US-amerikanischen Musikergewerkschaft, an die Abgaben zu leisten Mingus versäumt hatte) stellte »Debut« Ende 1957 seine Plattenproduktion ein. Der Katalog wurde von Fantasy Records aufgekauft, wo seine Ex-Frau Celia inzwischen arbeitete, und ab 1962 teilweise wiederveröffentlicht. Da er nach der endgültigen Trennung von seiner Frau und Managerin Celia 1958 auch Probleme hatte, Auftritte zu bekommen (er galt als schwierig) geriet er in eine Krise und ließ sich in ein psychiatrisches Hospital einweisen.

1954 entstanden Sextett-Aufnahmen für Savoy mit dem Jazz Composers Workshop, an dem u.a John LaPorta, Teo Macero und Mal Waldron mitwirkten. Zu seinem Stück „Gregorian Chant“ meinte er: „In diesem Stück werden wir keine Changes spielen, sondern nur Stimmungen.“ Die Formation trat unter dem Motto Developments in Modern Jazz auch in der Carnegie Recital Hall auf.

Das Entstehen des Charles Mingus-Sounds (1955-1960) [Bearbeiten]
1955 arbeitete Charles Mingus häufig als Sideman bei Aufnahmen von Teddy Charles, Miles Davis, Thad Jones und Little Jimmy Scott. Mit seiner neuen Formation, die er auf dem Newport Jazz Festival vorstellte, entwickelte er das für seine künftige Arbeit entscheidende Konzept, die Musiker sämtliche Stücke ohne Noten, ausschließlich durch Zuhören und Memorieren lernen zu lassen; verändert Mingus sein Bandkonzept und sucht nach ausgeprägten Individualisten. So wurde im Dezember sein Auftriit im Cafe Bohemia mitgeschnitten; in der Mingus-Band spielten nun der Posaunist Eddie Bert, der Tenorsaxophonist George Barrow, der Pianist Mal Waldron und schließlich Max Roach. Anfang 1956 öffnete Mingus sein Bandkonzept weiter und nahm mit Jackie McLean, J. R. Monterose die LP Pithecantropus Erectus auf. Dessen Titelstück war sein erstes Experiment mit dergroßen Form“, eine mehrteilige Komposition mit zwei modalen Sequenzen. In den folgenden Jahren erlebte seine Band zahlreiche Umbesetzungen, bedingt durch seine cholerischen Ausbrüche. In ihr spielten in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre u.a Bill Evans, Shafi Hadi, Jimmy Knepper und Dannie Richmond. Durch sein unwirsches Benehmen erwarb er sich auch einen schlechten Ruf bei den Clubbesitzern und galt als schlecht vermittelbar. 1957 nahm er das von mexikanischen Mariachi-Klängen beeinflusste Album Tijuana Moods auf, das RCA Victor jedoch erst 1962 veröffentlichte. Nachdem Mingus im Jahr 1958 eher unterbeschäftigt war[14], wird 1959 zu seinem produktivsten Jahr: Nach Jazz PortraitsMingus In Wonderland und Blues and Roots nahm er für Columbia die legendären Alben Mingus Ah Um und Mingus Dynasty mit so wichtigen Kompositionen wie „Fables of Faubus“, „Goodbye Pork Pie Hatund „Better Git It in Your Soulauf. Wichtige Neuzugänge waren der Multiinstrumentalist Eric Dolphy und der junge Trompeter Ted Curson.

Die sechziger Jahre [Bearbeiten]
Mingus zog zu Beginn des Jahres 1960 mit seiner Lebensgefährtin Judy Starkey nach Harlem. 1960 erregte er Aufmerksamkeit, als er mit Max Roach, Clark Terry, Ornette Coleman und anderen gleichzeitig am selben Ort ein Gegenfestival (The Newport Rebels) zu Newport aus Protest gegen die Kommerzialisierung des Hauptfestivals organisierte.[15] Im selben Jahr wird er auf das (erste) Festival von Antibes (Jazz à Juan) eingeladen. Seine Plattenverkäufe ziehen 1961 an; zudem hatte er nun Copyright-Einkünfte aus bislang über 200 Kompositionen. Im November ist er auf dem Album Oh Yeah als Blues-Pianist und Sänger zu erleben; mit zu seinem Sextett gehörte der Multiinstrumentalist Roland Kirk.

Die Aufnahmen zu seiner großorchestralen Suite »Epitaph« 1962 gelangen aufgrund unzureichender ökonomischer Bedingungen nur teilweise; unter chaotischen Umständen fand das Town Hall Concert statt, wo Teile des Werks uraufgeführt wurden.[16] Ende des Jahres 1962 tritt er mit einem Tentett im Village Vanguard auf und erarbeitete das ambitionierte WerkThe Black Saint and the Sinner Lady“, dessen Aufnahmen unter Leitung von Bob Thiele im Januar `63 beginnen. Da Mingus nur unter Bewährungsauflagen steht - er hatte in den Vorbereitungen für das Town Hall Konzert Jimmy Knepper einen Zahn ausgeschlagen - hatte er nur wenige Auftrittsmöglichkeiten; er nahm daher eine Solo-Piano LP auf (Spontanous Compositions and Improvisations), nahm noch ein Album für Impulse und überwarf sich schließlich mit der Leitung von ABC-Paramount.

Zu Beginn des Jahres 1964 konnte Mingus sein Tentett ökonomisch nicht halten und halbierte es. Im April führte er seine sehr erfolgreiche Europatournee 1964 mit einer ausgezeichnet besetzten Band durch, in der Johnny Coles, Clifford Jordan, der wieder zurückgekehrte Eric Dolphy, Jaki Byard und Dannie Richmond spielten. Am Ende der Tour verließ Dolphy die Band. Mit Lonnie Hillyer und Charles McPherson kehrt er dann in den Five Spot zurück; er legte sich jedoch mit dem Publikum an, schlug das Inventar in Stücke und stürmte aus dem Club. Sein Auftritt auf dem Monterey Jazz Festival im September, dessen Höhepunkt eine Big Band-Version seines TitelsMeditationswar, geriet zum Triumph.

1965 lernte er seine spätere dritte Frau, Sue Graham Ungaro, kennen. Im Frühjahr 1966 arbeitete Mingus überhaupt nicht mehr; eine lang erwartete Europatournee im Trio mit Sonny Rollins und Max Roach sagte er kurzfristig ab. Im November wurde er unter polizeilicher Gewalt gezwungen, wegen Mietrückständen sein Loft zu räumen. Diese Zwangsräumung, die Tom Reichman in einem Dokumentarfilm festhielt, warf Mingus vollends aus der Bahn. Zwar konnten seine Freunde wenigstens seine Instrumente auslösen; ein Großteil seiner Noten und Notizen ging jedoch dabei verloren. Hinzu kamen hohe Schulden aus einem katastrophal gescheiterten Schulprojekt, dessen langfristiger Mietvertrag auf ihm lastete, sowie aufgrund verschiedener Versuche, eigene Plattenfirmen zu gründen.
In den späten 1960er Jahren verschwand Mingus auf Grund seiner psychischen Probleme von der musikalischen Szene - zeitweise war er in einer psychiatrischen Klinik und nahm starke Beruhigungsmittel. Zeitlebens konnte er seine Emotionen schwer kontrollieren, irritierte nun aber auch mit Auftritten, in denen er etwa im Five Spot 1959 das Publikum - das sich während seines Auftritts angeregt unterhielt - als Bande von Knalltüten [17] beschimpfte oder seinen Bass auf der Bühne zertrümmerte.

Die Siebziger Jahre [Bearbeiten]
Abgesehen von Kooperationen mit dem Dichter Sayed Hussein trat er erst 1969 wieder auf; im Village Vanguard und im Village Gate stellte er seine neue Band aus Richmond, Bill Hardman, Charles McPherson und dem Tenoristen Billy Robinson vor. 1970 erwies ihm Duke Ellington auf seinem Jubiläumskonzert die Ehre, „The Clownaufs Programm zu setzen, hoffte aber vergeblich, das der anwesende Mingus dabei aus dem Publikum hervortreten würde. 1971 erhielt Mingus ein Guggenheim Stipendium, ging auf eine Japan-Tournee, spielte auf dem Newport Jazz Festival und produzierte mit Sy Johnson das Bigband-Album Let My Children Hear Music für Columbia. Im gleichen Jahr erscheint seine stark surrealistisch-romanhafte Autobiographie „Beneath The Underdogin Auszügen in der von Sue Mingus herausgegebenen Untergrund-Zeitschrift Changes.


1972 fand in der Avery Fisher Hall ein All-Star-Konzert statt; Mingus´ reguläre Band wurde unterstützt durch Gaststars wie Lee Konitz, Gene Ammons, Dizzy Gillespie und Gerry Mulligan; die Aufnahmen erschienen auf dem Columbia-Doppelalbum Charles Mingus and Friends in Concert. 1973 kamen Don Pullen und George Adams in die Band; sie waren die „Eckpfeiler“ von Mingus´ letzter großer Formation. 1974 kam es zu einem umjubelten Konzert in der Carnegie Hall. Die letzten zwei Lebensjahre sind zunehmend überschattet von gesundheitlichen Problemen: Er litt an amyotropher Lateralsklerose, die zu einem Muskelschwund führte und ihn in den Rollstuhl zwang. 1978 war er nicht mehr in der Lage, selbst Bass zu spielen und engagierte für die letzten Aufnahmen George Mraz und Eddie Gomez. Im Juni 1978 wurde er noch im Rollstuhl von Jimmy Carter im Weißen Haus empfangen. Er unterzog sich in Mexiko vergeblichen Heilungsversuchen bei einer Wunderheilerin und starb im Alter von 56 Jahren an einem Herzanfall. Nach seinem Tod in Mexiko hat seine Witwe Sue Graham Mingus seine Asche in Indien auf dem Ganges verstreut.

Seine Persönlichkeit [Bearbeiten]
Seine Impulsivität machte es ihm manchmal schwer, seine ausgezeichneten Musiker zu halten: „Spiel selbst!“ brüllte er seinen Musikern und der Welt entgegen.[18] Jimmy Knepper schlug er 1962 im Streit einen Zahn aus [19]. Auf der Europatournee 1964 kam es beinahe zum Bruch Dolphys mit Mingus wegen dessen exzentrischen Auftritten[20]: So schlug Mingus dem Veranstalter Ralf Schulte-Bahrenberg die Begrüßungsblumen um die Ohren, weil dieser auf dem Konzertplakat nicht ihn als Bandleader, sondern Dolphy abgebildet hatte; in Bremen beschimpfte er das Publikum als Nazis. Dolphy trat während des Konzerts vor, distanzierte sich von seinem Bandleader und schwor sich, nie wieder mit Mingus aufzutreten. Selbst sein langjähriger Drummer (seit 1957) und musikalischer Vertrauter Dannie Richmond verließ ihn Anfang der 1970er für knapp zwei Jahre, kehrte dann aber wieder zurück. Mingus war sich seiner Schwächen bewusst und bedauerte sein Handeln häufig im Nachhinein - seine Autobiographie beginntMit anderen Worten: ich bin drei“, der kühle Beobachter, dasängstliche Tier“, das um sich zu verteidigen angreift, unddas liebevolle, sanfte Wesen“, das ausgenutzt wird und dann (auch gegen sich selbst) zum Berserker wird.

Mingus hat fünf Kinder; sein jüngster Sohn Eric Dolphy Mingus (* 8. Juli 1964) arbeitet als Sänger. [21]

Leistungen [Bearbeiten]
Mingus hatte auf dem Kontrabass einen kräftigen Klang und beherrschte das Spiel mit dem Bogen extrem gut. Nachdem er zunächst durch virtuose Technik und Geschwindigkeit andere Bassisten ausstechen wollte, wechselte er ungefähr 1941 die Perspektive: Plötzlich war ich es, nicht mehr der Bass, der spielte. Nun betrachte ich das Instrument nicht mehr als Instrument, wenn ich spiele.[22] In der Folge konnte er seine Art, Kontrabass zu spielen, neu definieren und lernte, sperrige, häufig den Bedingungen des Griffbrettes zuwider laufende Linien spielen. In seinen Gruppen spielte er auch hin und wieder Piano; 1963 nahm er für Bob Thiele (Impulse! Records) eine Soloplatte als Pianist auf.

Ab 1946 nahm er Platten als Bandleader unter eigenem Namen auf, zunächst allerdings nur für kleine kalifornische Labels. Erst seine Plattenaufnahmen seit 1951 haben eine größere Verbreitung erfahren. Gemeinsam mit John LaPorta und Teo Macero gründete er 1953 den Jazz Composers Workshop, der Kompositionen seiner Mitglieder aufführte und dem sich später auch Teddy Charles anschloss. Zunächst erprobte Mingus mit dem Workshop und dessen Komponistenband Stücke von offenem, experimentellem Charakter. Dabei verließ er bewusst die Schubladen der Jazz-Stile. Er spielte sowohl mit Bebop-Musikern als auch solchen des Cool Jazz. Er wandte sich sehr bewusst auch der Tradition zu und arbeitete 1954 mit Art Tatum. 1955 und 1956 trat der Jazz Workshop auch im Cafe Bohemia auf, wo er häufig auch das Publikum zu Diskussionen aufforderte.

In seinen Combos, die auch in den 1960er Jahren noch als Jazz Workshop tituliert waren, spielten in der Regel ausgezeichnete Musiker. Dazu gehörten die Holzbläser Clifford Jordan, Eric Dolphy, John Handy, Jackie McLean, Shafi Hadi, Booker Ervin, Charlie Mariano, George Adams, die Trompeter Clarence Shaw, Ted Curson, Jack Walrath, die Posaunisten Jimmy Knepper, Britt Woodman, Willie Dennis und die Pianisten Mal Waldron, Jaki Byard, Jane Getz oder Don Pullen.

Wirken als Komponist [Bearbeiten]
Seine Kompositionen sind Stücke des Modern Jazz mit teilweise starken Wurzeln in Gospel und Blues, die zum Teil auch Übergänge zur Neuen Musik darstellen. Zeit- und Stimmungswechsel sind in den Stücken regelmäßig vorgesehen. So erinnert sich Jimmy Knepper: Die Band spielte einen oder zwei Akkorde. Seine Idee war es, sanft, einfach und mit viel Raum zu beginnen. Dann sollte das Ganze mehr und mehr komplex werden und zu einer Klimax kommen. Dann gab es irgendein Einsatzzeichen und es folgte ein anderer Teil der Musik.[23] Die Aufnahmen wurden hauptsächlich mit kleinen Combos (zum Teil mit Schwerpunkt auf Kollektivimprovisationen) eingespielt, seit 1960 auch von größeren Orchestern mit festeren Arrangements.

Der Durchbruch gelang mit dem Album »Pithecantropus Erectus« 1956 und der Überwindung der Formensprache des konventionellen Jazz. Ein Besuch in dem mexikanischen Grenz- und Vergnügungsort Tijuana mit Danny Richmond (wie er in seinen recht freizügigen Memoiren schildert), schlug sich in dem 1957 entstandenen Album Tijuana Moods nieder. Das abwechslungsreiche Album, in dem ein wie selbstverständlicher Wechsel durch Calypso-, Walzer und Vierer-Rhythmen stattfindet und auch Folkloremotive aufgegriffen und geschickt durchgeführt werden, veröffentlichte die Plattenfirma RCA Records aber erst 1963.

1957 führte Gunther Schuller seine Komposition Revelations beim dritten Brandeis Festival auf. Weitere Höhepunkte sind die Alben Mingus Ah Um (1959) mit Hommagen an Duke Ellington, Lester Young und Charlie Parker, und Blues and Roots (aus demselben Jahr) mit einer Reverenz an die Methodisten-Gottesdienste, die seine Stiefmutter mit ihm regelmäßig besuchte (Wednesday Night Prayer Meeting). Auf dem Album Pre-Bird sind neben Billy Strayhorns Take The »A«-Train, dem als zweites Thema „Exactly Like Youuntergeschoben wird, die Third Stream-Ballade „Eclipse“ und das stark strukturierte, großorchestrale „Half-Mast Inhibitionmit seinen Anklängen an Weill und die Spätromantik und einem schwungvollen Jazzwalzer besonders bemerkenswert. „Half-Mast Inhibitionbewertet Jazz-Kritiker Leonard Feather bereits 1965 als Meisterstück[24]. Als weiteres zentrales Werk gilt die suitenartige, vom Werk Ellingtons beeinflusste Aufnahme von 1963: The Black Saint and the Sinner Lady, bei der u.a. Dick Hafer, Jaki Byard, Charlie Mariano und Jerome Richardson auf dem Sopransaxophon tragende Rollen spielen. Zahlreich auf Platte dokumentiert ist die Europa-Tournee von 1964 mit Eric Dolphy, auf der Mingus regelmäßig seine Komposition »Fables of Faubus« spielte, das sein bekanntestes Statement zur Rassendiskrimierung darstellt.

Sein Spätwerk weist nach der Rückkehr von Dannie Richmond in die Band mit der Produktion Changes One/Two mit dem Quintett um George Adams Don Pullen und Jack Walrath und der Tournee 1975 (Auftritt auf dem Jazz Festival Montreux, DVD) noch einen weiteren Höhepunkt auf. 1977 entsteht die auf Anhieb kommerziell erfolgreiche Platte Three or Four Shades of Blues mit den Gitarristen Philip Catherine und Larry Coryell.

Sein großorchestrales Werk Epitaph, das er 1962 als Townhall Concert nur unvollkommen realisieren konnte, wurde unter Leitung von Gunther Schuller nach dem Wiederauffinden und Rekonstruieren der Partitur 1989 in einer mustergültigen Fassung eingespielt.

Pflege des kompositorischen Werks [Bearbeiten]
Zwei Bands setzen Mingus' Musik nach seinem Tode fort: Die Mingus Dynasty (seit 1982), seit 1988 vor allem die Mingus Big Band, u.a. mit Randy Brecker, Lew Soloff, John Stubblefield, beide organisiert von seiner Witwe Sue Mingus. Einige der von Mingus noch skizzierten, aber nicht mehr zu seinen Lebzeiten aufgeführten Kompositionen, wurden von beiden Bands erarbeitet und aufgeführt, wie seine letzte Komposition Harlene.

Erwähnenswert ist auch die Hommage von Joni Mitchell, aufgenommen mit Musikern von Weather ReportMingus«, 1979).[25] Originell ist das Tribute-Album des Produzenten Hal Willner von 1992, Weird Nightmare: Meditations on Mingus; für die Interpretation von Mingus-Kompositionen mit Jazz- und Rockmusikern wird auch das ungewöhnliche Instrumentarium von Harry Partch herangezogen. Ein weiteres Projekt ist die Swedish Mingus Band (Siegmund Freuds Mothers), geleitet von Lars Gulliksson.

Anerkennungen und Preise [Bearbeiten]
Seit 1953 gewann Mingus Polls als Bassist. In den 1990er Jahren gab es zahlreiche posthume Ehrungen für den Komponisten, darunter 1995 eine Briefmarke der US-Post und 1997 den NARAS Lifetime Award.

Kompositionen (Auswahl) [Bearbeiten]
Better Git It in Your Soul (Mingus Ah Um, 1959)
The Black Saint and the Sinner Lady (1963)
Boogie Stop Shuffle (Mingus Ah Um, 1959)
Canon (Mingus Moves, 1973)
Celia (East Coasting, 1957)
Eclipse (Pre Bird, 1960)
Fables of Faubus (Mingus In Stuttgart - The April 28 1964 Concert)
Far Wells, Mills Valley (Mingus Dynasty, 1959)
Goodbye Pork Pie Hat (auch: Theme for Lester Young) (Mingus Ah Um, 1959)
Haitian Fight Song (The Clown, 1957)
Harlene (Mingus Dynasty: The Next Generation ..., 1991)
I X Love (Mingus Mingus Mingus Mingus Mingus, 1963)
Main Score (Epitaph, 1989)
Meditations on Integration (Mingus at Monterey, 1964)
Moods in Mango (Epitaph, 1989)
Nouroog (A Modern Jazz Symposium of Music and Poetry, 1957)
Opus 4 (Mingus Moves, 1973)
Orange Was the Colour of Her Dress Then Blue Silk (Mingus in Europe, Vol. 2, 1964)
Peggys Blue Skylight (Tonight At Noon, 1961)
Percussion Discussion (Mingus at the Bohemia, 1955)
Reincarnation of a Lovebird (Mysterious Blues, 1960)
Revelations (Gunther Schuller/George Russell: Brandeis Jazz Festival, 1957)
The Shoes of the Fisherman's Wife Are Some Jive Ass Slippers (Let My Children Hear Music, 1971)
Self Portrait/Chill of Death (Epitaph, 1989)
Self-Portrait in Three Colors (Mingus Ah Um, 1959)
Wednesday Night Prayer Meeting (Blues & Roots, 1959)
Weird Nightmare (Pre-Bird, 1960)
Ysabel´s Table Dance (Tijuana Moods, 1957)
Aufnahmen (Auswahl) [Bearbeiten]
Als Leader [Bearbeiten]
(Einige wichtige Tonträger sind bereits oben im Text genannt)

1955: Mingus at the Bohemia (Debut/Prestige)
1957: The Clown (Atlantic 1260)
1957: East Coasting (Bethlehem BCP 6019) mit Bill Evans
1957: A Modern Jazz Symposium of Music and Poetry (veröffentlicht auch als Scenes In The City / New York Sketchbook) (Bethlehem 6015/ Charly 19)
1959: Jazz Portraits - Mingus In Wonderland (United Artists/Blue Note Records)
1959: Mingus Dynasty (Columbia CL 1440)
1960: Charles Mingus Presents Charles Mingus (Candid CJS 8005)
1960: Charles Mingus (Candid) CJS 9021)
1963: Mingus Mingus Mingus Mingus Mingus (Impulse AS-54)
1964: Cornell 1964 (Blue Note, ed. 2007)
1964: The Great Concert, Paris 1964 (Musidisc 500072)
1964: Mingus in Europe Volume 1 (Enja 3049)
1965: Music Written for Monterey 1965, Not Heard, Played in its Entirety At UCLA (JWS 013/14 bzw. SSC 3041)
1971: Let My Children Hear Music (Columbia)
1973: Mingus Moves (Atlantic SD 1653)
1977: Cumbia and Jazz Fusion (Atlantic SD 8801)
Als Sideman [Bearbeiten]
1950: Move! - The Red Norvo Trio with Tal Farlow and Charles Mingus (Savoy SJL 2212)
1952: The George Wallington Trios (OJC 1754)
1953: Teddy Charles: Evolution (OJC 1731)
1953: Jazz at Massey Hall (mit Charlie Parker, Bud Powell, Dizzy Gillespie, Max Roach)(Debut/America 30 AM 6053)
1954: Miles Davis: Blue Haze (Prestige/OJC) (Mingus spielt Piano auf dem Titel Smooch)
1955: Miles Davis: Blue Moods (Debut/OJC 043)
1956: Quincy Jones. This Is How I Feel About Jazz
1961: Duke Ellington: Money Jungle (Blue Note 46398)
Literatur [Bearbeiten]
Brian Priestley: Mingus: A Critical Biography, Quartet Books, London, 1982, ISBN 0-7043-2275-7
Todd S. Jenkins: I Know What I Know: The Music of Charles Mingus, Westport, CT / London: Praeger 2006, ISBN 0-275-98102-9
Uwe Weiler: The Debut Label - A Discography, Privatveröffentlichung, Norderstedt, 1994
Sue Graham Mingus: Tonight At Noon. Eine Liebesgeschichte. Nautilus, Hamburg, 2003, ISBN 3-89401-415-6
Charles Mingus: More than a Fake Book, Jazz Workshop/Hal Leonard Publishing Comp.
Charles Mingus »Beneath The Underdog« Nautilus, Hamburg 2003, ISBN 3-89401-416-4
Horst Weber, Gerd Filtgen: Charles Mingus. Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten. Oreos, Gauting-Buchendorf, o.J., ISBN 3-923657-05-6
Gene Santoro Myself when i m real- the life and music of Charles Mingus, Oxford University Press 2000, ISBN 0-19-514711-1
du - Zeitschrift der Kultur, Februar 2002/Heft Nr. 723: Charles Mingus - The Talking Bass. Mit Beiträgen von Gene Santoro, Charles Mingus, Manfred Papst, Wolfgang Knauer, Brian Priestley, Peter Niklas Wilson, Jürgen Schaal, Wolfgang Sandner und Peter Ruedi
Filme [Bearbeiten]
Ray Davies: Weird Nightmare 1993 (mit Interviews mit u.a. Elvis Costello, Keith Richards, Charlie Watts, Bobby Keys und Chuck Leavell sowie der Witwe Mingus'.)
Don McGlynn: Charles Mingus - Triumph of the underdog 1998 (mit Archivmaterial, auch die Witwe und Ex-Ehefrau Celia und Bandmitglieder kommen zu Wort)
Thomas Reichman: Mingus: Charlie Mingus bzw. Mingus 1968 (mit Interview vor seiner Zwangsräumung)
es gibt auch eine Dokumentation zum Boston Konzert 1968 und ein TV-Mitschnitt des Konzerts in Oslo 1964.
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über Charles Mingus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Charles Mingus • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
Charles MingusUnderdog Revisited (deutsch)
Detaillierte Diskographie von Charles Mingus
Homepage von Sue Graham Mingus (englisch)
Charles Mingus: »The Black Saint And The Sinner Lady«, arte, 8. September 2006, Reihe: «30 Jahrhundertaufnahmen des Jazz», von Harry Lachner
Biografie von Alisch
Charles Mingus (deutsch)
Einzelnachweise [Bearbeiten]
das er jedoch erst 1971 auf dem Album Let My Children Hear Music aufnehmen konnte.
Sie wurde erst 1960 auf dem Album Pre-Bird erstmals aufgenommen.
aufgenommen 1959 für das Album Mingus Dynasty.
Informationen zu Kindheit und Jugend nach: Manfred Papst: Chronik von Leben und Werk. In: Du. Heft 723/Februar 2002 - Charles Mingus / The Talking Bass. S. 83 f.
Brian Priestley, Charles Mingus. A Critical Biography. London 1985, S. 23ff.
Tatsächlich wurde sie von Columbia Records eingespielt, jedoch nie veröffentlicht.
↑ zit. n. H. Weber/G. Filtgen, Charles Mingus, S. 33
B. Priestley, Charles Mingus, S. 47
Miles Davis, Die Autobiographie. Hamburg 1993, S.110
Eine Tournee mit Billie Holiday musste abgesagt werden, weil die Sängerin ausstieg. Aufnahmen mit Buddy Collette blieben ohne jede Resonanz; Vgl. Manfred Papst. Chronik, S.84.
B. Priestley, Charles Mingus, S. 55
Nach der Autobiographie von Davis kam es bei seiner Abreise nach New York damals zu einem kleinen Bruch der Freundschaft, als Mingus ihn beschuldigte den inzwischen in die Psychiatrie eingelieferten Parker, der doch sein musikalischer Vater wäre, im Stich zu lassen
zitiert bei Weber/Filtgen, S. 36
In diesem Jahr erschienen seine Alben The Clown und East Coasting, ansonsten hatte Mingus kaum Auftrittsmöglichkeiten, da er - u.a angesichts seiner Übergriffe auf Musiker und seiner Publikumsbeschimpfungen - Schwierigkeiten mit Agenturen und Plattenfirmen hatte. Im März 1958 ging Mingus mit dem Dichter Langston Hughesund dem Horace Parlan Quintett ins Studio und arbeitete dann am Soundtrack des Films Shadows von John Cassavetes. Am 2. April verlässt ihn seine Frau Celia. Schließlich versinkt er so sehr in Depressionen, dass er im Bellevue Hospital um Aufnahme bittet. Erst im November präsentierte er im Half Note Cafe eine neue Formation, mit der er dann im Januar `59 für United Artists die LP Jazz PortraitsMingus In Wonderland aufnehmen soll.
B. Briestley, Charles Mingus, s. 124-126
Zu dem Konzert lud Mingus auch seinen in Vergessenheit gerateten Onkel mütterlicherseits, Fess Williams hinzu. Unglücklicherweise sind die Aufnahmen, an denen sein Onkel mitwirkte, nicht auf dem gleichnamigen Album enthalten. Gene Santoro erwähnt in seiner Mingus-Biographie (Myself When I am Real - The Life and Music of Charles Mingus), dass Fess Williams der Ehemann von Louise, der Schwester von Mingus´ Mutter gewesen ist. Er half dem jungen Musiker beim Arrangement seiner frühen KompositionMingus Fingers“.
Wörtlich „Poppaloppers“. Die Rede ist insgesamt zitiert bei Ekkehard Jost, Sozialgeschichte des Jazz. 2003, S. 219
Sue Graham Mingus, Tonight at Noon. Eine Liebesgeschichte, S. 284
H. Weber/G. Filtgen, Charles Mingus, S. 134
Zum Stress auf dieser von George Wein organisierten Tournee aufgrund eines zu engen Terminplans, vgl. Priestley, Mingus, S. 166
Eric Mingus wirkte 1991 bei der Mingus Dynasty CD The Next Generation Performs Charles Mingus Brand New Compositions (Columbia/Sony) mit
↑ Nat Hentoff nach M. Kunzler, Jazz-Enzyklopädie Bd. 2. ISBN 3-499-16513-9, S. 862
nach H. Weber/G. Filtgen, Ch. Mingus, S. 77
im Linertext zur Ausgabe als Mingus Revisited 1965, der dann später auch der CD von EmArcy beigegeben wurde
Sie enthält auch ein kurzes Vokal-Duett von Mingus und Mitchell - den Swingklassiker »Is A Muggin`«; dies war vermutlich Mingus´ letzte Tonaufnahme.
Normdaten: Personennamendatei (PND): 118582631 | Library of Congress Control Number (LCCN): n 80057165 | Virtual International Authority File (VIAF): 12312549
Personendaten
NAME Mingus, Charles
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Jazzmusiker
GEBURTSDATUM 22. April 1922
GEBURTSORT Nogales, Arizona
STERBEDATUM 5. Januar 1979
STERBEORT Cuernavaca, Mexiko

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