Irgendwie sind das ziemliche Sensationstiere. Ständig werden irgendwelche drittklassigen Tierdokus gedreht mit Titeln wie »Die Drachen von Komodo«, wo diese lethargischen Echsen, von bedrohlicher Musik begleitet, beim Sonnenbaden gezeigt werden. Weil den Machern das ständige Gesonnenbade der Reptilien aber ein Dorn im Auge ist, schmeißen sie irgendeinen toten Hirsch in den Wald und warten ab. Nach Stunden taucht dann mal ein Komodowaran auf und beginnt, nicht übermäßig hastig, den Kadavar zu verzehren. Wenn sich gleich ein paar der Tiere zum Mal eingefunden haben, sind die Tierfilmer happy. Die friedlich gemeinsam speisenden Dinosaurier werden mit panikerzeugender Psychomusik unterlegt und der Sprecher weist auf ihre »gewaltige Größe«, ihre »starken Kiefer« und ihren »giftigen Speichel« hin. Mit einem Ton, in dem auch mancher Prophet zum Volk Israel gesprochen haben mag, erzählt der Sprecher auch von der Gefährlichkeit der Echse für »den Menschen«.
Ich wette, auf Komodo gibt es mehr Tierfilmer als Komodowarane. Man sollte mal einen Tierfilm über Tierfilmer drehen.
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