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markanton, am 2.12. 2006 um 16:55:20 Uhr
Kommunist

»Nicaragua will ausländische Investoren anlocken. Schon existierende Betriebe, in denen für Marken wie GAP, Tommy Hilfiger und Calvin Klein produziert wird, umgehen arbeitsrechtliche Bestimmungen und kassieren dennoch Steuererleichterungen. In den Fabrikhallen sind über 85 Prozent der Beschäftigten weiblich. Die Frauen müssen in einer 60-Stunden-Woche im Akkord Teile einer Hose oder eines T-Shirts nähen. Sie verdienen 1000 Cordoba im Monat, ungefähr 60 US-Dollar. Dafür können sie nur Reis, Bohnen, Zucker, Speiseöl und Hühnchen kaufen. Wegen dieser einseitigen Kost sind fast 20 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren unterernährt - mit dem Gehalt einer Näherin bleiben Obst, Gemüse und Milchprodukte unbezahlbar. Eien Wahl haben diese Ärmsten nicht. Sie arbeiten in den Betrieben, weil es keine anderen Möglichkeiten gibt. Sie müssen eine bestimmte Stückzahl produzieren, um den Mindestlohn zu erhalten. Fast die Hälfte der Arbeiterinnen näht deshalb zwischen neun und elf Stunden, ein weiteres Drittel bis zu 14 Stunden täglich. Diese Herstellung einer Markenjeans kostet in Nicaragua sieben Dollar und geht in den USA für mehr als 50 Dollar über den Ladentisch. Ginge davon ein Dollar direkt an die Näherin, würde sie das Doppelte verdienen. Gewerkschaftliche Organisation oder Protest gestalten sich schwierig. Zwischen den Firmen werden schwarze Listen mit den Namen von Gewerkschaftern ausgetauscht. Diese und ihre Familien verlieren oft ihre Jobs und werden von anderen Firmen nicht mehr eingestellt

»Neues Deutschland«, 22. November 2006

Wahrscheinlich geht dir das am Arsch vorbei, weil du ein Vampir bist.


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