Ich habe eine Art Entwicklung festgestellt:
1.) Große Zeitungen kippen ihre Artikel ins Netz. Vorherst behandeln sie diese noch wir gewöhnliche Zeitungen.
2.) Etablierung von Kommentarfunktionen.
Leser geben Feedback. In einigen Fällen (heise.de, seltener im Spiegel) entwickeln sich richtige Communities aus Kommentatoren, von denen gwisse Initiativen ausgehen und die z. T. sogar absolut lesenswerte, manchmal sogart notwendige Ergänzungen zu den Hauptartikeln verfassen.
3.) Kommentarfunktion wird wieder abgestellt, weil sie zu problematischen Aussagen geführt hat. Also kurz gesagt politisch andersdenkende die Artikel kommentierten.
Die dritte Phase geht einher mit der zunehmenden taz-sierung unserer Medienlandschaft in Sachen Politik. Da, wo man die »richtige Gesinnung« belohnte.
Die Kommentatoren sind damit natürlich nicht weg, das Bedürfnis, seine Meinung z. B. zu »Schlagerstar besoffen ausgerutsch« kundzutun bleibt. Die Leute wandern dann nach Reddit, Twitter und in social media (facebook, Google+, vk.com) ab. Dort haben die Medien dann noch weniger Kontrolle über die Kommentare als ohnehin schon und es besteht das Problem, dass einige Leute die eigentlichen Artikel nicht mehr lesen, sondern nur noch die Kommentare. Zusätzlich gibt es noch klassische Foren, der Fall ist hier aber anders gelagert...
Deshalb kommen in Phase Drei auch solche Ideen wie das Leistungsschutzrecht auf.
Soweit ich das beurteilen kann, finden in Medien wie Chats, P2P-Netzwerken (Freenet, I2P) oder dem Usenet KEINE solchen Kommentare zu Zeitungsartikeln statt.
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