Mittlerweile sehne ich mich wirklich nach den Zeiten zurück, als das Internet kaum mehr war als eine Veranstaltung von ein paar langhaarigen Informatik-Nerds an Universitäten... und Leute, die ihre Meinung zu politischen Themen kundtun wollten, einfach Leserbriefe an die Zeitung ihrer Wahl schrieben - die Knappheit des dafür im Layout vorgesehenden Platzes sorgte ganz von selbst dafür, dass Beiträge unterhalb eines gewissen Qualitätsniveaus nie das Licht der Öffentlichkeit erblickten!
Heute hingegen, wo jedes Kleinstadtblatt nicht nur eine Online-Edition betreibt, sondern diese auch mit ausführlichen Leserkommentierungsfunktionen ausstattet, schwappt einem dort Mausklick für Mausklick Informationsmüll von beliebiger Abstrusität ins Gehirn... dumpfes Stammtischgerülpse, rechtsradikale Hetzpropaganda, lächerliche Flamewars in bester Usenet-Manier oder einfach nur wirres verschrobenes Geschreibsel, kurz, alles Texte, die in der guten alten Printmedienwelt zu Recht nie gedruckt worden wären.
Getoppt wird das alles noch von Online-Zeitungen wie der »ZEIT«, die seit einiger Zeit allen Ernstes ein Forum für Leserartikel(!) bereitstellen... da mähren sich dann die einschlägigen Krankdenker aus, wie sie von den Gedankenkontrollstrahlen des Bundeskriminalamtes terrorisiert werden!
Noch vor 20 Jahren musste man, wenn einen das Bedürfnis nach gepflegtem (?) intellektuellem Grusel überkam und/oder man einfach ein gewohnheitsmäßiger Info-Masochist war, den Hintern vom Wohnzimmersofa hochbekommen und sich in miefige Vorstadtkneipen/auf Veteranentreffen der Waffen-SS/unter drogenumnachtete Althippies/in Dianetik-Center begeben, heute trennen den geneigten Irrsinnskonsumenten wenige Mausklicks von seinem »Stoff«...
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