Arbeiten ist eh schon nicht jedermanns Sache, wenn es aber durch blödes Kollegengequatsche zusätzlich und unnötig erschwert wird, dann kann es zu folgender Beobachtung kommen:
Horst P. aus H. war immer ein unauffälliger, stiller Kollege gewesen, arbeitsam, gefügig, genau so, wie Chefs ihn sich wünschen. Ein Bild seiner Frau auf dem stets gut aufgeräumten Schreibtisch, zwei kleine Blumentöpfe auf der Fensterbank - Sauberkeit und Ordnung pur.
Eines Mittwochmorgens, ohne daß ein böses Wort oder sonst etwas vorgefallen wäre, saß Horst P. noch stiller und unauffälliger an seinem Schreibtisch, als man das von ihm gewohnt war.
Kurz vor Mittag sprang Horst unvermittelt auf, griff nach einem Kugelschreiber, schrie laut und unartikuliert, offenbar aber voller Zorn, und stach mit dem Schreibutensil auf seinen kleinen, unschuldigen Kaktus am Fensterbrett ein, wieder und immer wieder, die übelsten Verwünschungen fluchend, mit Schaum vorm Mund.
Dabei zog er sich an der rechten Hand leichte Verletzungen zu.
Horst P. war durch gutes Zureden nicht wieder zu beruhigen und attackierte jeden, der sich ihm näherte.
Man mußte den Rettungswagen rufen, Horst P. wurde - jetzt lammfromm - eingeladen und mitgenommen, und ein neuer Kollege wurde ersatzweise eingestellt.
Keiner von uns weiß, was aus ihm geworden ist...
(tatsächlich passiert).
|