Allii sativi bulbus - Knoblauchzwiebel
Stammpflanze: Allium sativum L. (Gartenknoblauch = Knoblauch = Knobloch; ausdauernde, 25 bis 70 cm hohe Pflanze mit
aufrechtem, bis zur Mitte beblättertem Stengel und flachen, bis 25 mm breiten Blättern)
Verbreitung: ursprünglich wahrscheinlich in Zentralasien beheimatet, über das Mittelmeergebiet durch Kultur über gesamte Erde
verbreitet
Droge: zumeist die reife, im September oder Oktober geerntete, nicht getrocknete Zwiebel, welche sich aus einer eiförmigen
Hauptzwiebel und 6-15 Nebenzwiebeln zusammensetzt; gelegentlich auch die getrocknete Zwiebel (BHP 90)
Inhaltsstoffe: ca. 1 % Alliin [= S-Allyl-L-(+)-cysteinsulfoxid], in geringen Mengen weitere Alliine, daneben Alliinase, ca. 0,05 %
Adenosin sowie Fructane; aus Alliin nach Gewebezerstörung Allicin katalysiert durch die im intakten Pflanzenmaterial in
anderen Kompartimenten vorliegende Alliinase, aus Allicin durch Wasser- und Luftsauerstoffeinwirkung verschiedene weitere
Produkte, darunter das stark riechende (= Knoblauchgeruch) Diallyldisulfid
Wirkungen: antibakteriell, antimykotisch, lipidsenkend sowie Hemmung der Thrombozytenaggregation
Verwendung: insbesondere zur Unterstützung diätetischer Maßnahmen bei erhöhten Blutlipidwerten sowie zur Vorbeugung
altersbedingter Gefäßerkrankungen; in der Volksheilkunde bei Artheriosklerose, Bluthochdruck etc. (Wirkungen nicht belegt)
Dosierung und Art der Anwendung: 2- bis 3mal tgl. eine frische Knoblauchzehe; 2-3mal tgl. 1 Eßlöffel Knoblauchsirup oder
20-25 Tropfen Knoblauchtinktur
Allgemeine Hinweise: aktive Komponenten sind wahrscheinlich die Allicine (antibakteriell und antimykotisch), Ajoene (Senkung
des LDL-Spiegels) bzw. Trisulfide/Ajoene (antithrombotische Wirkung), so daß alliinasefreie, geruchlose Knoblauchpräparate
als weitgehend wirkungslos zu betrachten sind
Sonstige Nutzung: weltweit als Küchengewürz
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