»Knastmusik« war eine Vorabend-Serie um 1990 herum - die Erinnerung an sie gehört zur Erinnerung an meine Examenszeit:
JVA Lichtenhain (fiktiv), der einzige Knast mit einem eigenen Kammerorchester, bestehend aus 4 Profi-Knacki's, einer davon der legendäre Günther Krebs (»Bruno Paselaki«), die drei weiteren 1A-Schauspieler in gekonnter Alterabstufung: ein homoerotische Wünsche ansprechender Jüngling (Gewaltverbrecher), ein Heiratschwindler (Bodo v. Halbach), ein Lebenslänglicher (»Niemand weiß mehr, warum!«) im Rentenalter. Unter dem Vorwand des Streichquartetts werden allerlei Ränke geschmiedet. Dieser »Verein der Kammermusikfreunde« wird jedoch zum Tragenden Pfeiler der Anstalt, ebenso wie die ebenso wohlmeinden wie grenzdebilen Vollzugsbeamten: Dieter Pfaff als Oberzellenschliesser, der mehr auf der Seite seiner Schützlinge, als auf der des Gesetzes steht, und ein Anstaltsdirektor, gegen den Comander Lassalle aus Police Acedemy eine Leuchte von Führungskraft gewesen war. Es gab Gastauftritte jeder Menge hochrangiger Schauspieler und Kaberettisten - wohl auch deswegen, weil diese Rahmenhandlung Freiheit zu allen möglichen »Eskapaden« für Schauspielerische Höchstleistungen bot. Die Mutter aller Gefängnisserien bis hin zu diesem komischen Frauenknast, den ich noch - geifernd voyeuristisch - mitbekommen habe.
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