§ 125. Fassen wir nun die Wörter, bei denen ein begründeter Verdacht vorliegt, dass sie verhältnismässig junge Neuschöpfungen sind, näher ins Auge, so zeigt sich, dass es vorzugsweise solche sind, welche verschiedene Arten von Geräuschen und Bewegungen bezeichnen.[2]) Man vgl. z. B. nhd. bambeln, bammeln, bummeln, bimmeln, batzen (nd. schallend auffallen), bauzen (= batzen - bellen), belfen, belfern, blaffen, blarren, blerren, blatzen, platzen, pletzen, bletschen, pletschen, platschern, planschen, panschen, plätschern, blodern, plaudern, blubbern, plappern, blauzen, Böller, bollern, bullern, ballern, boldern, poldern, bompern, bumpern, Buff, buffen, Puff, puffen, burren, bubbeln, puppeln, puppern, dudeln, fimmeln, fummeln, flattern, Flinder, flindern, Flinderling, flandern, flink, flinken, flinkern, flirren, flarren, flarzen, flartschen, flismen, flispern, Flitter, flodern, flunkern, flüstern, gackeln, gackern, Gautsche, gautschen, glucken, glucksen, grackeln, hampeln, humpen, humpeln, hätscheln, holpern, hurren, huschen, kabbeln, kichern, kirren, kischen (zischen), klabastern, Klachel oder Klächel (bayrisch = Glockenschwengel oder anderes baumelndes Ding), klatschen, kletzen, kleschen (= klatschen), klimpern, klirren, Klunker, knabbeln, knabbern, knacken, Knacks, knarpeln, knarren, knarzen, knarschen, knirren, knirschen, knurren, knascheln, knaspeln, knastern, knisten, knistern, Knaster(-bart), knatschen, knetschen, knitschen, knutschen, knattern, knittern, knuffen, knüffeln, knüllen, knuppern, knuspern, kollern, kullern, krabbeln, kribbeln, krakeln, kräkeln, kreischen, kuckern (cucurire), lodern, lullen, mucken, mucksen, munkeln, murren, nutschen, pfuschen, pimpeln, pimpelig, pinken, pladdern, plumpen, plumpsen, prasseln, prusten, quabbeln, quabbelig, quackeln, quaken, quäken, quieken, quieschen, rappeln, rapsen, rascheln, rasseln, räuspern, rempeln, Rummel, rumpeln, rüppeln, schlabbern, schlampen, schlampampen, schluckern, schlottern, schlürfen, schmettern, schnack, schnacken, schrill, schummeln, schwabeln, schwappen, stöhnen, stolpern, strullen, summen, surren, tatschen, tätschen, tätscheln, ticken, torkeln, turzeln (hessisch = torkeln), tuten, wabbeln, wibbeln, watscheln, wimmeln, wimmern, wudeln, ziepen, zirpen, zischen, zischeln, zullen und zulpen (saugen), züsseln (schütteln), zwitschern. Einige Wörter bezeichnen zugleich Schall und Zerplatzen wie Klack, Klaff; andere Schall und Schmutzfleck wie Klacks, Klecks, Klatsch.
Hermann Paul, 'Prinzipien der Sprachgeschichte' Kap. 9, § 125
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