kiki schrieb am 15.1. 2010 um 17:26:15 Uhr über
Knabeninternat
Wer Ausdrücke wie »Knaben« oder »Buben« verwendet, statt ganz einfach von Jungen zu reden, deutet damit gleich an, daß seine Interessen auf Dinge hinauslaufen, mit denen der Jugendschutz wohl nicht einverstanden wäre.
Doch das ist meiner Meinung nach Blödsinn, denn die Sprachregelung ist regional unterschiedlich. »Buben« ist bis heute die gängige Bezeichnung in Österreich. Allerdings beim Wort »Knabe«, stelle ich mir auch einen hübschen, schlanken Jungen vor und verbinde dies mit zärtlichen Empfindungen - denke an »Lustknabe«. Aber auch meine eigenen Empfindungen sind hier Blödsinn, denn schon Wilhelm Busch schrieb: »Rotwein ist für alte KNABEN, eines von den schönsten Gaben.« Und mit diesen (alternden »Knaben« soll sicher nicht der Jugendschutz gefährdet der gar gebrochen werden, wenn man hübsche, schlanke, junge Boys mit Alkohol willig macht. Hier werden »alte, dicke Säcke« (zu denen ichnun leider auchgehöre - auch ohne Rotwein zu schlürfen) als »Knaben« bezeichnet.
Die Begriffe »Knaben« (des Knaben Wunderhorn) und »Buben« (Bubenspitzle - badische Bezeichnung für Schupfnudeln, also ein Mischung von Nudelteig mit Kartoffeln - zwar sehr lecker aber nichts »erotisches« - oder die »Spitzbuben« - nicht Lausbuben, also richtige Jungs, die mal Streiche aushecken, sondern die Bezeichnung für ein (Weihnachts-)Gebäck, das in Österreich als »Linzer Augen« bekannt ist) sind wertneutrale Bezeichnungen. Ein Schelm, der Schlimmes dabei denkt. »Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters« - Die »Sünde«, das »Pfui«, die »schlechten Gedanken« auch. Oft sindes die eigenen (schlechten,verderbten) Gedanken, die aus einer harmlosen Bezeichnung oder einem Geschehen einen »Skandal« oder Rechtsbruch machen.
|