Früher (heute noch?) war es gang und gäbe, dass die Kloschüssel das Gewohnheits-, ja Ritualobjekt frühpubertärer Jungs war. Wenn diese nämlich auf einmal damit konfrontiert waren, dass das beliebte Zupfen und Reiben am Pillermann ab einem gewissen Alter regelmäßig mit einem Schuss weißer Klebesoße, die auch noch einen ganz typischen und deutlichen Geruch hat, endet, war guter Rat zunächst teuer.
Die Dreistigkeit, das halbe Zimmer mit samengetränkten Papierlappen zu überschwemmen, die Mutti dann ja hätte wegräumen müssen, hatten in der frühen Jugend die wenigsten. Und in der Dusche fehlte die Zeit, es in Ruhe zu tun. Man konnte sich aber ja immerhin auch im Bad einschließen, dass war ja an sich nichts Ungewöhnliches. Und die Kloschüssel war das einfachste »Ziel«, gut zu treffen, auf Knopfdruck ließen sich die Spuren beseitigen. Also begann nach der kurzen Phase des »wohin damit« die große Ära der nur allzu regelmäßigen Kloschüsselzeremonien. Deckel und Brille wurden hochgeklappt, die Hose soweit herunter gelassen, dass aber die Knie noch bedeckt waren, und schon konnte es losgehen. Typisch für diese Zeit war ja auch, dass aufgrund des noch nicht abgeschlossenen Längenwachstums die klassische »Faustfotzenwichstechnik« gar nich mal so angesagt war, sondern häufiger der Schniedel anders gerieben wurde, beispielsweise indem man ihn zwischen beide Handflächen legte und dann hin und her drehte, etwa wie einen Stock beim Feuermachen. So also kniete man üblicherweise dicht vor der Schüssel und legte ordentlich los. Eine Zeitlang war das was ganz besonderes und richtig schön und toll. In dieser späten Kindheit hatte man ja noch ein eher natürliches Verhältnis zu Sachen wie Kloschüssel und gewissermaßen ein (wohl ja auch begründetes) Urvertrauen in die Sauberkeit dieses Ortes und konnte sich noch ganz frei auf seine Geilheit einlassen - allein schon dieses abstempelnde Wort hätte man damals gar nicht so benutzt.
Dieses knieende sich befriedigen vor der Kloschüssel wurde natürlich irgendwann auch beendet. Das war aber schon die Zeit, wo man sich eher »einen runtergeholt« hat, wenn grad keine Muschi am Start war und man gerade keine Tuse hatte, die einem einen lutschte. Dann musste man sich halt »einen keulen« und wichste abends, meist bei einem guten Porno, in ein Taschentuch. Das war aber längst die Zeit, wo man seinen Müll selber runterbrachte ...
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