Eine biographische Notiz, welche eine unserer angesehensten Zeitungen über Moukhtar Pascha vor dessen armenischen Glückstagen mittheilt, sagt unter Anderm: Moukhtar Pascha hat seine militärische Unfähigkeit in der Zeit des Feldzugs gegen die Aufständischen in Bosnien und in der Herzegowina, sowie im Kriege gegen Montenegro zur Genüge erwiesen. Seine rasche Carrière verdankt der an Jahren noch junge General zumeist hoher Protection. Er gilt für den natürlichen Sohn des verstorbenen Abdul Aziz. An dem vorletzten Feldzuge gegen Montenegro betheiligte er sich als Generalstabsofficier. Später wohnte er unter Redif Pascha dem Kampfe in Yemen, gegen den aufständischen Beduinenstamm der Assyr bei, wurde Brigadegeneral und, nachdem Redif Pascha nach Constantinopel zurückberufen worden war, Vali (Statthalter) von Yemen und Commandant der Truppen dieses Vilajets mit dem Range eines Veziers. Als dem Aufstande in Bosnien der dort commandirende Derwisch Pascha nicht gewachsen zu sein schien, trat Moukhtar Pascha an dessen Stelle, errang anfangs einige Vortheile, erlitt aber dann im Dugapaß eine schmähliche Niederlage. Auch gegen die Montenegriner focht er nicht glücklicher. Den verantwortungsvollen Posten in Armenien verdankt er seinem ehemaligen Chef Redif Pascha, der seine Stellung als Kriegsminister der ihm angetragenen Oberbefehlshaberschaft in Kleinasien vorzog und selbst für Moukhtar Pascha warb.
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