Neuer Wohlstand erblühte, der von ihm in edelmüthiger Weise verwendet wurde. Doch blieb es ein mächtiges Ringen mit dem auf und nieder wogenden Glück. Der letzte furchtbare Schlag, der ihn traf, war das Erlöschen des Angenlichts. Auch dieser warf ihn nicht nieder. Wie Milton sein großes Gedicht, diktirte auch er in diesem traurigen Zustande seinen „Jephtha“. Nachdem er am 6. April 1759 noch selbst ein Koncert dirigirt, gab er am 13. April den rastlosen Geist auf. Händel war groß bis ans Ende und Größe ist der Charakterzug seiner Werke. Er konnte in ihnen – wie Köstlin sagt – manchmal leer, niemals klein, manchmal breit, niemals arm erscheinen. Er hat der deutschen Musik zuerst den reichen, vielgestaltigen, gewaltigen Ansdruck, den großen Stil gegeben und den Weltruf der deutschen Tonkunst begründet.
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