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Es gibt einige brutalere Käsemarken auf dem Käsemarkt als man sich das vorstellen kann.
Letztens war ich auf dem Käsemarkt am Käsestand und fragte, ob sie noch den derben Stilton haben.
Da meinte die Käseverkäuferin, ich solle mal den Klingelton versuchen, der sei ebenfalls recht krachig in der Ansprache der diversen Nervenenden im Mund- und Rachenraum.
Ich sagte also, okay, 100 Gramm Klingelton.
Und sie meinte, nee nee, die gibts nur einzeln.
Wie - einzeln?
Die werden nicht geschnitten.
Und ich sach, okay, geben Sie mir einen.
Und sie: 100 oder 200 Gramm?
Mir fiel mal kurz der Kiefer runter: Hab ich nicht eben versucht, 100 Gramm zu ordern?
Ach so, ja. Tschuldigung. Also einen 100 Gramm Klingelton.
Ich: Ja. Gronf.
Sie: Da haben Sie aber Glück gehabt! - und haut mir volle Kante ein undefinierbar gelb-bräunliches Ding auf die Birne, das hätte ein Käse sein können, aber im Kopf gab es exakt den Klingelton, der eigentlich in Zeichentrickfilmen immer für »Nachdem Ziegelstein auf Rübe« verwendet wird.
Ich rappelte mich wieder hoch und ächzte: Was war DAS?
Sie ungerührt: Das ist Klingelton.
Das hat sich nach nem Ziegelstein angefühlt - und was hat das mit Stilton zu tun?
Die Frau war dermassen cool: Stilton und Klingelton sind beides Blau-Bimmel-Käse.
...
Dieser Gesprächsverlauf erschlug mich endgültig.
Ich starb und verweste noch an Ort und Stelle auf dem Käsemarkt, niemand hat was davon mitbekommen, und irgendwann wurde ich zu 100 Gramm 7 Euro gehandelt - als Stinking Bishop, der Lieblingskäse von Wallace aus »Wallace & Groomit«.
Also, wundern Sie sich über nix auf einem Käsemarkt.
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