Eine Geschichte vom FettenEduard
Eduard war der stolzeste Mann in der Nachbarschaft und die reinste Nervensäge. Ständig ist er mir hinterher gestiegen. Als meine Freundin Mona zu Besuch war, stand er plötzlich vor der Tür und wollte uns seinen Fitness-Raum zeigen. Natürlich wollte er uns eigentlich seinen tollen Körper präsentieren.
Nun gut. Sein Fitness-Raum war wirklich fast professionell ausgestattet. Seine Reckstange beeindruckte mich:
»Wie viele Klimmzüge schaffst du denn?«
»Na auf jeden Fall mehr als ihr beide zusammen!«
Wir verabredeten, dass er so viele Klimmzüge macht, wie wir beide zusammen ihm vorführen. Egal, wie lange es dauert. Er wusste allerdings nicht, dass wir alles andere als schwache, süße Mädchen sind. Das regelmäßige Konditionstraining unserer Volleyballmannschaft verschaffte uns recht kräftige Arme, ohne dass man uns die ansah.
Eduard taxierte ich so auf 6 bis 7 Klimmzüge. Also legte ich erst einmal 12 vor. Falls er mehr schafft, kann Mona ja noch nachlegen. Er staunte nicht schlecht über meine Kondition. Er soll schon einmal anfangen, bevor Mona ihre Klimmzüge macht.
Nun, nach acht machte Eduard schlapp.
»Macht überhaupt nichts, ruh dich aus und mach die restlichen später. Jetzt ist erst einmal Mona dran.«
Im Geiste erahnte er schon seinen Muskelkater, als Mona locker 15 Klimmzüge präsentierte. Jetzt musste er insgesamt 19 davon nachholen. Dafür würde er einige Zeit brauchen. Insgesamt hatte er noch Glück gehabt, wir hätten auch mehr geschafft.
Wir saßen entspannt auf seiner Couch und nervten ihn mit Smalltalk über seine restliche Kondition, und dass man Frauen nie unterschätzen sollte. Der Abend wurde lang. Nach zwei Stunden hatte er endlich sein Pensum erfüllt. Morgen würden wir dann unseren Kniebeugen-Wettbewerb machen.
Nein, damit will ich euch nicht langweilen. Aber nur so viel: Volleyballerinnen trainieren ihre Beine weit mehr als die Arme.
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