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S. schrieb am 31.8. 2021 um 23:31:35 Uhr über

Klavierunterrichttextnachricht

Erste Unterrichtseinheit.
Platzieren sie ihre gespreizten Hände mit zwei Handbreit Abstand auf ganz beliebigen Tönen auf dem Klavier und greifen dabei mindestens acht töne und mindestens fünff verschiedene Töne. Sie sollten auch verschiedene iNtervalle umfassen, von dicht gedrängt bis bequem liegend, ganz unbequem sollte die Lage nun nicht sein.

Dann spielen Sie diese Töne, so schräg sie auch klingen mögen von oben nach unten und von unten nach oben und wandern sie darin in solchen schritten herum die ihre Beweglichkeit und Konzentration zulässt in einem langsamen Schritttempo und fügen immer wenn es ihnen gelingt irgendeinen Ton der anderen Hand zu ihrem Lauf hinzu, sie achten nur darauf das es flüssig läuft anstatt auf irgendwelche besonderen Töne, nur eben die anfangs Ausgesuchten sollen es sein.

Nach einer Zeit erreichen sie einen überblick über ihre gewählten Töne und das macht es ihnen einfacher sich darin zu bewegen. Mit der zeit werden ihnen auch die anfangs vielleicht sehr schräg klingenden Kombinationen vertraut und sie wissen wann und mit welcher Lautstärke vor allem sie gut in den Fluß des Stückes passen. Einige kleine dreierläufe irgendwelcher Töne werden ihr Klanggedächtnis herausfordern und ihnen suggerieren, dies sei doch eine bekannte Passage in diesem oder jenen bekannten Stück. Aber bleiben Sie bei ihren Tönen, vorerst, machen sie ein Stück aus genau diesen Tönen. Sie dürfen mit diesen Tönen wirklich alles tun, einen zwölfmal wiederholen, zwei töne im dauernden Wechsel spielen, sich eine sich wiederholende dreiersequenz ausdenken, hüpfen, springen, klebrig legato spielen, Hauptsache es bleiben die zuvor ausgewählten töne.

Nach einer gewissen zeit werden Sie sich in ihren Grundtönen, ihrem Thema soweit auskennen dass ihr Hörgedächnis nach mehr ruft und dann kann man sehr vorsichtig nach einer Phrase, einen bisher noch nicht gespielten Ton quasi als Versuch mit dazustellen, sehen was er dem gefüge tut, woher er will, wohin man von ihm aus wieder zurück kann ins heimische Nest,


Diese Prozesse die hier in der allerfrühestens Form beschrieben sind strecken sich über mehrere Jahre und sind ein Grundgerüst des freien erfinderischen Improvisierens, es kommen neue Beweglichkeiten hinzu, andere Anschlagsarten, eine Gespür welche Töne in der Melodie nun wie klingen werden und es entsteht auch ein Gefühl wie Musik ganz grundsätzlich aufgebaut ist. Es ist ein Üben ganz ohne Lehrer möglich. aber man muß gut zuhören was man da produziert. Das ist überhaupt das Wichtigste, sein Ohr als Juror zu beteiligen.

Manchmal schon habe ich gedacht, wenn ich mitten in einer Bachfuge oder einem Beethovensonatensatz war, genau so haben die das auch gemacht, sie zeigen es gerade ganz exemplarisch, hier an diesem Stück, sie zeigen in ihren werken wie man es zu tun hat das solche wErke zustandekommen. Die Entstehung des Werks steckt sogar ganz offen sichtlich im Werk selbst, man muß es nur erkennen und nicht bloß reproduzieren. Dazu ist es sehr gut das Tempo jederzeit exakt steuern zu können, es ohne merklichen Übergang langsamer oder schneller werden zu lassen, viele Stücke schreien gerade danach den vorgeschriebenen Takt ein wenig zu mißachten. Aber das ist nicht jedes Musikers Meinung. Ich stehe mit meinen Ansichten relativ alleine da.


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