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schmidt schrieb am 30.10. 2024 um 12:38:51 Uhr über

Klavierlehrerimitat


Ich habe gestern, als ich einen meiner Streifzüge durch die Großstadt gemacht habe, ich laufe oft andere Wege, eine Stadt insgesamt zu erkunden ist eine große Aufgabe, einen Klavierlehrer getroffen. Ich möchte den Lehrer nicht genauer beschreiben, jedenfalls nicht so, daß man ihn wiedererkennen könnte, aber es scheint mir ein ganz typischer vertreter einer Art zu sein wie sie häufig anzutreffen ist. Ich stand vor seinem laden der im Erdgeschoß sich befindet und lugte durch die große Schaufensterscheibe, drinnen stand ein kleinerer Flügel und ein Klavier, beide in edlem Schwarz, beide von einem in der Stadt ansässigen Klavierhändler. Es schien sich niemand in dieser Stube zu befinden, ich las gerade, nehmen Sie vier probestunden ohne vertragliche Verpflichtung, leider fehlte der preis, auf den Klavieren also dem Klavier und dem Flügel standen jeweils aufgeschlagene Noten die ich versuchte zu erspähen was nicht gelang, da stand er plötzlich vor mir, der Inhaber, der klavierlehrer, er kam von draußen irgendwo her und fragte, na, wollen Sie Klavier spielen lernen. ich war etwas verblüfft und antwortete, ja, ich lerne gerne am Klavier und versuche mich weiter zu entwickeln. Kurz, es ergab sich ein kurzes gespräch bei dem ich auf die Bedeutung beider Hände hinwies und daß zumeist, selbst bei vielen Pianisten, also leuten die schon Klavier spielen können, eine Hand wesentlich weniger entwickelt sei als eine andere und meist sei es die linke Hand, und daran würde ich arbeiten und hätte auch gewisse Fortschritte erzielt, war ich doch völlig blockiert links und schleppte sie mal eben gerade nur so ungenau mit, jedenfalls früher. Ich fragte dann noch was er denn so spiele, und er antwortete Beethoven, und die fünfte Sinfonie, ich hub an zu sagen, das gibt es ja nur in bearbeitung für Klavier zu vier Händen und ist eigentlich ein orchesterstück, ließ es aber bleiben, denn er hatte schon zweimal angekündigt er müsse nun hinein in sein geschäft obwohl wir gerade höchstens eine bis zwei Minuten geredet hatten. Und das ist auch meine Kritik, sich nicht die nötige Zeit zu nehmen zeugt von großer Unsicherheit dem Gegenüber gegenüber jedenfalls in einem solchen Falle wo es um eine Kundenaquise geht. Aber ich kenne das selbst, ich war ähnlich unsicher, früher. Beim Klavierspielen sich nicht die nötige zeit zu nehmen ist jedenfalls ganz und gar fatal. Das war dann eher nichts für mich. ich hab mir dann noch ein Werbevideo im Internet von dem Manne angeschaut wo er kleine Kostproben seines Könnens gibt und tatsächlich weiß ich nun daß er mir nichts mehr beibringen kann.


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