Auf der Bühne immer korrekt im schwarzen Anzug und dazu die schmale, undurchsichtige schwarze Brille. Ab und an der versichernde Griff nach dem Mikrophon, damit er ungefähr weiß, wo er sich hinzuwenden hat, wo seine Mitmusiker sind, das hört er, das ist kein Problem. Auch nicht, die Mundstücke von drei Saxophonen gleichzeitig in den Mund zu nehmen und mal eben einen dreistimmigen Bläsersatz anzustimmen, und als ob es noch nicht genug sei, daß er sich mit den drei Saxophonen behängt, steckt im Becher des Tenors auch noch ein Querflöte, die er dann wie einen Degen zieht um schrille Blueslicks zu intonieren und um den Kragen hängt ja auch noch die Nasenflöte, schon hat er sie mit einer schnellen Bewegung vor das Gesicht gezerrt und spielt Quer- und Nasenflöte gleichzeitig...
So, wie er sich im Rhythmus vor und zurück wiegt, fast unzüchtig in seinen Gesten da hinter seinem Mikrophonständer, ist man versucht zu lachen, es sieht etwas bizarr aus, dieser über und über mit Instrumenten behängte Mann, aber die Musik ist intensiv, Kontrabass, Schlagzeug und Klavier liefern eine solide Basis für die Höhenflüge des blinden Rahsaan Roland Kirk.
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