Trotz des Muldenkipper-Booms behält der klassische Zweiachs-Dreiseitenkipper seine Bedeutung. Vor allem in den Ackerbauregionen werden diese Fahrzeuge gerne gekauft, um im Zweierzug bis zu 27 t Nutzlast zu transportieren. Auf dem Anhängermarkt herrscht ein beinharter Wettbewerb, und viele der Fahrzeuge werden längst in Osteuropa gebaut. Das muss kein Nachteil sein, denn viele deutsche Firmen lassen dort nach ihren Standards in eigener Regie fertigen. Wenn Sie sich für einen neuen Anhänger interessieren, holen Sie immer unterschiedliche Angebote ein und vergleichen sie. Wir haben für Sie zusammengestellt, wie heute ein praxisgerechter Dreiseitenkipper ausgestattet sein sollte. Dabei haben wir uns vor allem auf die 18-Tonner beschränkt. Viele Details können Sie aber auf die leichteren Anhänger bis runter zu den auflaufgebremsten 6 und 8-Tonnern übertragen. Ein professioneller 18 t- Dreiseitenkipper mit 40 km/h-Zulassung kostet heute in der Grundausstattung im Schnitt zwischen 12 000 und 15 000 E (alle Preise o. MwSt.). Die Preise für einen 14-Tonner bewegen sich zwischen 10 000 und 14 000 E. Das Volumen muss zur Nutzlast passen Die Nutzlast der Anhänger hängt natürlich vom Leergewicht ab. Im Schnitt können Sie z. B. bei einem 18-Tonner moderner Bauart mit einer Nutzlast von rund 13 bis maximal 14 t rechnen. Achten Sie darauf, dass die Abmessungen der Brücke und des Aufbaus zur Nutzlast passen. Wenn Sie z. B. Kartoffeln transportieren wollen, muss der Aufbau bei 13 t Nutzlast mindestens 19 m3 Kartoffeln (Ø 675 kg/m3) fassen. Das gleiche gilt für Zuckerrüben. Bei Weizen reichen rund 17 m3 (Ø 765 kg/m3). Die Maße der Brücken sind bei den meisten Herstellern gleich. Die Brückenlänge bewegt sich bei den großen Kippern im Schnitt zwischen 4,90 und 5 m. In jedem Fall sollte die Brücke innen mindestens 4,80 m lang sein. Denn so können vier Euro-Paletten (120 x 80 cm) längs oder sechs quer hintereinander geladen werden. Das ist z. B. wichtig im Gemüsebau oder beim Transport von Baustoffen. Im Schnitt sind die Brücken in der 14 bis 18 t-Klasse 2,20 m bis 2,30 m breit. Neuere Typen erreichen auch ein Innenmaß von 2,42 m. Hier können dann, zumindest theoretisch, auch zwei Paletten quer oder drei längs nebeneinander geladen werden. Das Palettenmaß muss auch zwischen den Mittel- und Eckrungen eingehalten werden. Interessant für fest lagernde Güter wie Kompost, Mist oder Hackschnitzel sind konische Brücken. Hier ist das Innenmaß hinten etwas weiter gewählt als vorne (ca. 5 cm). Weil die Ladung besser rutscht, hat sich diese Konstruktion, die ursprünglich vom Fahrzeugbauer Fortuna kommt, beim Kippen nach hinten bewährt. Konische Brücken werden mittlerweile auch von vielen anderen Herstellern angeboten. Die Höhe des Aufbaus ist variabel. Die Grenze setzt die Fahrzeug-Gesamthöhe von 4 m. Um die Nutzlast voll ausnutzen zu können, sollte der Aufbau bei BrückenInnenmaßen von 5mx 2,40m (12 m2) für Kartoffeln oder Zuckerrüben rund 1,60 m hoch sein. Für Getreide und Raps reicht eine Höhe von rund 1,40 m aus. Aufbauten aus Stahl oder Schichtholz? Die Aufbauten der landwirtschaftlichen Kipper bestehen heute fast ausschließlich aus Stahlprofilen oder Schichtholzplatten. Leichte Aufbauten aus Alu, die im Lkw-Bereich Standard sind, konnten sich in der Landwirtschaft nicht durchsetzen. Im Vergleich zu Holz oder Stahl sind Alu-Aufbauten deutlich teurer.
|