Die Mutter eines Jugendfreundes rauchte eine Zigarette dieses Namens: komische Dinger, feminin in der Anmutung, ganz lang und dünn, mit einem stylischesTeil von Filter, auf dem so eine Art von Adidas-Streifen aufgedruckt war. In jener Zeit, »die längst vergangen ist«, mußten wir manchmal zu fortgeschrittener Stunde wegen Zigarettenmangels und notorischer Bargeldlosigkeit in das mütterliche Wohnzimmer schleichen und uns die eine oder andere Kim stibitzen, was durchaus mit einem gewissen Risiko behaftet war, da jener Jugendfreund einem strengen elterlichen Rauchverbot unterstand. Hinterher rauchten wir dann bei offenem Fenster diese schwuchteligen Zigaretten, die zu allem Überfluß so leicht waren, daß es nur der schwache Abglanz eines Nikotinflashs wurde, und kamen uns unheimlich dämlich vor mit diesen Damenstäbchen. Seither ist die Zigarettenmarke Kim für mich mit Gefühlen von Scham und Schuld behaftet.
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