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mcnep schrieb am 12.6. 2008 um 17:30:21 Uhr über

Kiesel

Im Radio lief gerade eine Sendung über die Musik Okzitaniens vom 12. Jahrhundert bis heute. Eine Region mit einer faszinierenden Geschichte, einer wunderschönen Landschaft und einem herausragenden Beitrag zur Dichtkunst des Mittelalters. Aber die Sprache klingt doch ziemlich sonderbar. Wie Friaulisch, Räthisch, Picardisch, Ladinisch und solche Dialekte auch. Dem Ohr und dem Mund erst recht sind solche alten, oft schon fast ausgestorbenen und dann aus Regionalpatriotismus wiederbelebten Zungenschläge fremd und vertraut zugleich, aber bei allen bleibt ein Mag-ich-mag-ich-nicht -Eindruck der Sperrigkeit zurück, etwas Rohes und Kantiges, wie Kiesel, die nicht lange genug im Meer gelegen haben. Die wirft man meist nach kurzer Beschau zurück ins Meer, denn wer will sich bei soviel abgeschliffenen Alternativen ringsherum schon gern die Taschen zerreißen?


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