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»Keiner sieht mich«, sagte der kleine Hase immer wieder flüsternd zu sich selbst, »keiner sieht mich, keiner sieht mich«. Die weichen Pfötchen vorm ängstlichen Hasengesicht kauerte er sich zitternd in eine der Furchen, die der große, laute Pflug durch den Acker gezogen hatte. Die kleinen Ohren des kleinen Hasen zitterten ebenso furchtsam wie seine kleine, leise Stimme. Was musste er sich auch gerade heute vom Nachbarsigel zu einem Wettrennen überreden lasse! Der war bestimmt gar nicht erst gekommen und lachte sich nur heimlich ins Fäustchen, dass er, der kleine Hase, wirklich losgezogen war, und das, wo er genau wusste, dass heute die Jäger kommen würden. Seine Mutter hatte ihn gewarnt, seine Geschwister wollten ihn zurückhalten, aber er hatte gedacht, einmal muss ich mich doch was trauen, ich kann doch nicht immer ein kleiner Angsthase bleiben... Das hatte er nun davon. Zögernd blinzelte er hinüber zum Waldrand - dort war sein Zuhause, und nicht weit davon stand auch einer der Jäger. Wenn er... Nein, das würde nie funktionieren... Aber hatte er eine Wahl? Vorsichtig, um nur ja keine schnelle Bewegung zu machen, die dem Jäger aufgefallen wäre (was bei dem Zittern seiner Ohren gar nicht so leicht war), auf leisesten Hasenpfötchen, kam er ein Stück näher. Und dann noch ein Stückchen. Und der Jäger sah beobachtend über das Feld und für einen winzigen Moment glaubte das kleine Häschen, schreckerstarrt, der Jäger habe es entdeckt. Aber der drehte sich um und sah in den Wald hinüber, ging sogar noch ein paar Schritte vom Hasenbau weg, in dem der kleine Hase jetzt seine ganze Familie sah, die mit ängstlichen Augen seine gefährliche Lage beobachteten. Erst wieder mit ganz langsamen, vorsichtigen Bewegungen näherte sich das kleine Häschen seinem Ziel, dann machte es noch ein paar lange Sprünge hinter dem Rücken des Jägers und fand sich endlcih in den warmen Armen seiner Mutter wieder. Keins der Hasenkinder, die jetzt voller Erleichterung um ihren Bruder herumsprangen, sah noch einmal auf den Jäger zurück, der jetzt mit einem verschmitzten Lächeln einem anderen Jäger von dem kleinen Häschen erzählte, das auf dem Feld gesessen, sich die Augen zugehalten und gedacht hatte: »Keinersieht mich«...
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