Da war einmal ein armer wack'rer Seemann, exzessiver Trinker,
Ein schlimmer Finger, ein Raufbold, ein Säufer und
Den bracht' der Suff am Ende ins Spital,
Sie operierten ihn, und da war eine arme Hure im
Frauensaal, die grad ein Kind bekam, als
Sie den Seemann zugenäht, und dem brachten sie das Kind
Als er wieder erwachte, und sie sagten:
»Hier! Das haben wir dir eben rausgeschnitten.«
Und er sah es sich an, und er gesundete,
Und als er aus der Klinik kam gab er das Trinken auf,
Und als er dann bei Kräften war
Heuerte er auf einem andren Schiff an
Und sparte seine Heuer
und sparte immer weiter seine Heuer
Und kaufte einen Anteil an dem Schiff,
Und hatte irgendwann die Hälfte aller Anteile
Dann ein Schiff
Und nach und nach ne ganze Dampferlinie;
Und schickt das Kind zur Schule,
Und als das Kind zur Uni ging,
Wurd jener alte Seemann wieder böse krank
Und seine Ärzte sagten ihm, das es ans Sterben ginge,
Und der Junge, er trat an sein Bett,
da sprach der alte Seebär:
"Mein Junge, tut mir leid, ich mach es nicht mehr lange,
Du bist doch noch so jung.
Ich muß dir die Ver–Ant–Wortungen übertragen.
Ich wünscht' ich hätt noch Zeit gehabt, bis du etwas älter
Und etwas firmer im Geschäft gewesen wärst..."
"Nein, Vater,
Nicht, sprich nicht von mir, mir fehlt nichts,
Es geht um dich, Vater."
"Da fängt's schon an mein Jung, du sagst es,
Du nennst mich Vater, wo ich das doch gar nicht bin.
Bin nicht dein Vater, sondern deine Mutter," sprach er,
Dein Vater war ein reicher Istanbuler Kaufmann."
Ezra Pound, aus: Canto XII (1924)
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