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»Sind Sie von der Presse?« »Ja, gewissermaßen.« »Ich sag Ihnen was, wenn Sie nicht drüber schreiben.« »Ich muss drüber schreiben, ist mein Beruf.« »Dann sag ichs nicht.« »Na gut, darüber schreib ich dann halt nicht. Also?« »Ich bin seit 35 Jahren Filialleiter in dieser Kaufhauskettenniederlassung. Und wissen Sie was? Das hier ist der größte Sauhaufen, den es gibt. Ein Irrenhaus. Nur Bekloppte, mich eingeschlossen. Manchmal steh ich in der Herrenausstattung vor einem Ankleidespiegel und press mit die Handknöchel zwischen die Zähne, wenn es keiner sieht, und stöhne nur, mein Gott, mein Gott, was für ein Elend. Ja, das jammere ich, bis die Finger ganz rot sind. Vor der Belegschaft reiße ich mich natürlich zusammen, da sag ich nur, was wir für ein maroder Affenstall sind, einer wie der andere ein Wrack und schwachsinnig, Kassiererin, Verkäufer, Kantinenköchin, Filialleiter, durch die Bank ein lebendiges Desaster. Am Anfang haben sie gezweifelt, jetzt nicken aber alle. Weil sie spüren, dass ich recht habe. So geh ich den ganzen Tag durch meinen Saftladen und schüttel den Kopf bei jeder Gelegenheit, und die gibt es ununterbrochen. Und die Kollegen nicken nur, wenn sie mich sehen. Die Lage ist eben klar, bei uns ist Hopfen und Malz verloren. Haben Sie noch Fragen?« »Im Moment nicht.« »Was denken Sie?« »Das hätte ich jetzt nicht gedacht.« »Sehen Sie. Und Sie schreiben wirklich nicht drüber?« »Nein, versprochen.«
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