Fälschlicherweise ist dieser Beitrag gerade vom Server »Bettina Beispiel« zugeordnet worden. Darum jetzt nochmal unter meinem Namen.
Ich hatte gestern eine unheimliche Begegnung, die mein Leben in einem Punkt erheblich verändert, ja umgekrempelt hat.
Ich bin seit Jahren extrem-Katzenhasser. Ich empfinde Katzen als die abgrundtief widerlichste Lebensform auf diesem Planeten, direkt hinter Grippe-Viren, Hansa-Rostock-Hools und Michael Glos (CSU).
Heute aber, stand ich bei uns im Garten, um eine Zigarette zu rauchen. Eine mir vom Sehen bekannte, herrenlose Katze lag - bei ekligem Wetter, bei dem man eigentlich nicht einmal Raucher vor die Tür jagt - im geschützten, in die Wand eingelassenen Kellerfenster, um ein wenig Wärme zu erhaschen.
Und dann kam es:
Sie guckte mich an. Und sie gab sich viel Mühe, das gesamte Leid aller jemals auf Erden wandelnder Katzen in Ihren vorwurfsvollen, hilfesuchenden, leidvollen Blick zu legen. Für einen Moment schämte ich mich für all meine katzendeindlichen verbalen Absonderungen, die ich im Laufe meiner Katzenhasser-Karriere vom Stapel gelassen habe. Und was macht sie? Sie guckt mich einfach weiter an.
Ich glaube der Katzengott hat durch sie hindurch zu mir gesprochen und gesagt: »toschibar, geh mal in Dich. Es ist kalt und Struwel-Katze liegt dort, friert, obdachlos - und der Winter kommt erst noch.«
Ja, ich denke, mir ist von ganz oben eine Aufgabe erteilt worden; ich habe mich zu bewähren.
Sie wird bei mir einziehen dürfen. Gestern habe ich Sie schon mit Truthahnfleischwurst gefüttert. Es könnte sein, dass wir Freunde werden.
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