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Karl schrieb am 19.5. 2001 um 14:05:15 Uhr über

Kataplexie

Episoden plötzlichen bilateralen Tonusverlustes der Muskulatur, die zum Kollabieren des Patienten
führen, oft in Verbindung mit intensiven Gefühlen wie Lachen, Wut, Furcht oder Überraschung.
Kataplexien (Griechisch: „mit Furcht umstoßen“) haben die höchste Aussagekraft für die Diagnostik der
Narkolepsie. Sie sind klinisch bedeutsamer als der Nachweis von zwei verfrühten REM-Schlafphasen
oder die Tagesschläfrigkeit . Die Kataplexie ist definiert als plötzlicher bilateraler Verlust des
Haltemuskeltonus (bei circa 20 Prozent unilateral), ausgelöst durch intensive Gefühlsempfindungen
(ICSD-R 1997), aber auch als rein subjektives Gefühl von Muskelschwäche . Eine Bewusstseinstrübung
schließt eine Kataplexie aus, es sei denn, sie geht in eine Schlafattacke und/oder eine hypnagoge
Halluzination über . Die mimische Muskulatur ist immer einbezogen, glatte Muskulatur, respiratorische
und Zungen-Schlund-Muskulatur sind nie betroffen. Am häufigsten werden Kataplexien ausgelöst durch
Lachen, Stolz und Überraschung (14, ICSD 1990). Viele Patienten versuchen Situationen zu vermeiden,
durch die Kataplexien ausgelöst werden, zum Beispiel durch Muskelanspannung. Sind nur wenige
Muskelgruppen betroffen, können die Kataplexien von Außenstehenden kaum bemerkt und unter
Umständen auch von den Narkolepsiepatienten selbst nicht alskrankhaftbewertet werden. Die
Frequenz der Kataplexien variiert erheblich abhängig von den affektiven Stimuli. Die Kataplexien sind
meist kurz (zwischen 5 und 30 Sekunden), können aber auch bis zu 30 Minuten und länger anhalten. Ein
über Stunden bis Tage andauernder „Status Kataplektikus“ tritt vorwiegend nach plötzlichem Absetzen
von antikataplektisch wirkenden Medikamenten auf. Kataplexien enden immer schlagartig bis schnell,
sind teilweise durch äußere Stimuli zu durch-brechen. Bei Entzug von trizyklischen Antidepressiva
können noch bis zu 14 Tagen nach Absetzen „Rebound-Kataplexienauftreten. Bei Stürzen werden oft
epileptische Anfälle oder bei älteren Patienten Durchblutungsstörungen im vertebrobasilären Stromgebiet
vermutet. Wegen ihrer Auslösbarkeit durch affektive Stimuli werden Kataplexien gelegentlich als
dissoziatives Symptom klassifiziert und die Patienten in psychologische/psychiatrische Behandlung
geschickt. Kataplexien gehen mit einer Hemmung des mono-synaptischen H-Reflexes und der
polysynaptischen Sehnenreflexe einher.


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