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Stöbers Greif schrieb am 26.11. 2002 um 11:31:41 Uhr über

Kasperletheater

(Vorgeschichte: Kasperl ist als völlig alkoholisierter Autofahrer in eine Polizeikontrolle gekommen...)

(Polizist will Herrn Kasperl das Blasröhrchen in den Mund stecken; der beißt ihn in die Hand.)
POLIZIST: Au Au!
(Polizist schlägt Herrn Kasperl mit dem Knüppel auf den Kopf. Herr Kasperl fällt ohnmächtig zu Boden.)
P.: Dann müssen wir die Blutprobe machen.
(Herr K. erwacht sofort aus seiner Ohnmacht.)
Herr K.: Bittschön alles, bloß keine Blutprobe!
Frau Kasperl: Wo doch der Schorsch kein Blut sehen kann.
(Polizist kommt mit einer Riesenspritze, ca. 2 m lang, auf H.K. zu, um Blut abzuzapfen.)
Polizist: Wegen Farbenblindheit. Und Beamtenbeleidigung.
(H.K. fällt sofort wieder in Ohnmacht.)
Frau K.: Na bittschön, da seg'n Sie's.
P.: Was soll'n ma denn jetzt mach'n?
Frau K.: Geben's ihm einen Schnaps!
P.: Heiliges Kanonenrohr!! Der Schnaps ist aus.
(Der P. funkt zum Hauptrevier:)
SOS DER SCHNAPS IST AUS S O S DER SCHNAPS IST AUS S O S DER SCHNAPS IST AUS ...

Die dicke Schnapsbeamtin Müller steigt aus dem Tanklastzug und spult die Schnapsleitung vom Bauch des Tankwagens in Herrn Kasperls Mund. Herr Kasperl wird beschnapst und erwacht infolgedessen aus der Ohnmacht.

Herr K.: Wer san denn Sie?
Schnapsbeamtin Müller: Ich bin die Schnapsbeamtin Müller. San's staad.

Die Schnapsbeamtin Müller holt eine Riesenspritze, um Herrn Kasperl Blut abzuzapfen. H.K. fängt am ganzen Körper zu zittern an.

S.M.: Jetzt stell'n s' eana ned so dumm.
H.K.: Dann fall' ich lieber gleich in meine Ohnmacht zurück.

H.K. fällt in die Ohnmacht zurück. Die Schnapsbeamtin Müller stürzt sich mit der Riesenspritze auf Herrn Kasperl, stößt die Spritze in seinen Schnapsbauch und zapft ihm Blut ab. Sie füllt das Blut in ein großes Glas. Die S.M. stellt das Blutglas neben den Kasperl.
H.K. erwacht wieder aus der Ohnmacht.

Polizist: Wo ist der Führerschein?
H.K.: Nein! Nein, den Führerschein nicht, nein, nein!

H.K. holt aus seiner Hosentasche 100 DM heraus und zeigt sie den Beamten.

H.K.: Na wär' das nix??

Polizist: Fünf Monate lebenslänglich! Wegen Farbenblindheit und Beamtenbestechung.

H.K.: Ich will doch nur im voraus bezahlen. Siebentausend Mark?

P.: Nein.

H.K.: Nein nein nein! Bloß nicht meinen Führerschein!

P.: Jetzt machen's keine Fisematenten.
Polizist will H.K. abführen.

H.K.: Warten's! Warten's, ich hab's.

Zu sich: Daß ich des ned glei g'merkt hab'. Herr Kasperl Schorsch stellt sich neben Frau Kasperl Barbara und lächelt die Polizisten an.
Jetzt san's g'scheid und lassen's mir mein Führerschein.
Mit einer Verbeugung:
Und machen's Ihnen ein paar schöne Stunden mit meiner Frau.

Frau Kasperl: Aber Schorschi!


(Aus einem wirklich wilden Kasperlstück von Hartmut Riederer: Der Straßenkönig. In: Vollgas. München 1989.)


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